Wilhelm, Paul, d. i. Paul Dworaczek, Schriftsteller (1873-1916). 3 eigenh. Briefe und 1 eh. Postkarte mit U.

Wien, 1892 und 1893.

Zusammen 4½ SS. auf Doppelblättern. 8vo.

 250,00

An die nicht namentlich genannte Schriftstellerin Agnes Bogler v. Plankenburg (geb. 1848, auch “Frau Philipp Bogler”): “Meinen besten Dank für Ihren freundl. Beitritt zu unserem Vereine. Selbstverständlich sind uns auch weibliche Kräfte sehr willkommen. Die jedenfalls auch Ihnen bekannte Schriftstellerin Frau Ida Barber zählt auch zu den Mitgliedern unseres Vereines. An der Spitze desselben steht Frau Baronin v. Suttner. Bitte höflich den beifolgenden Zettel ausgefüllt an mich zurücksenden zu wollen [...] Im Laufe der nächsten Zeit wird eine Notiz über unseren Verein durch die Journale gehen. In Deutschland, da regt es sich schon allenthalben auf diesem Kampfplatze. Die deutsche Zeitschrift Splitter [...] das offizielle Organ unseres Vereines veröffentlicht eben einen Leserstreit [?] um die Sache der Friedensidee, welche durch einen von mir verfassten Aufruf hervorgerufen wurde [...]” (Br. v. 11. X: 1892).

Paul Wilhelm war in den 1890er Jahren erstmals schriftstellerisch tätig, arbeitete für mehrere Zeitungen und Zeitschriften und veröffentlichte lyrische Dichtungen, Kunstfeuilletons und Novellen. Daneben begründete er den deutschen Literaturverein “Splitter” zur Förderung der Friedensidee, an dessen Spitze Bertha von Suttner als Ehrenpräsidentin stand. Vgl. Eisenberg, Das geistige Wien, Bd. 1, 1893, zit. in DBA I 259, 217.

Die Adressatin, Bogler mit bürgerlichem Namen, schrieb Novellen, Skizzen, Feuilletons und Romane, die “Zahl dieser Arbeiten beläuft sich bereits nahezu laut Aufschreibungen auf die stattliche Ziffer 700 (Lex. dter. Frauen der Feder, Bd. 2 (1898), zit. n. DBA I 963, 95). “Mit dem Namen Plankenberg trat sie erst im Spätherbst 1893 vor das Publikum, gelegentlich der Aufführung eines dramatischen Erstlingsversuches ‘Frau Potiphar’, der neunmal zur Aufführung gelangte und im Publikum lebhaftes Interesse erweckte. Müller-Guttenbrunn bestellte sich von ihr nach Lektüre des Dramas für das neueröffnete Raimundtheater ein Salonstück. Infolgedessen entstand das Lustspiel ‘Jungbrunnen’ [...]” (ebd.). Vgl. auch Kosch I, 730f.

Die gleichfalls dem Verein verbundene Schriftstellerin Ida Barber (geb. 1842) war Gründerin des Vereins der Wiener Schriftstellerinnen und Redaktrice des ‘Wiener Bazar’; ihr Werk umfaßt zahlreiche Erzählungen, Novellen und Romane. Vgl. Eisenberg, Das geistige Wien, Bd. 1, 1893, zit. in DBA I 54, 385. Bevor Barber nach Wien übersiedelt war, hatte die in Berlin als Punitzers Tochter geborene Schriftstellerin 1876 in Leipzig den Leipziger Hausfrauenverein gegründet und ihm bis zum Umzug präsidiert. Vgl. Lex. dter. Frauen der Feder, Bd. 1, 1898; zit. n. ebd., 386.

Ohne die erwähnte Beilage.

Art.-Nr.: BN#6849 Schlagwort: