Conrad, Michael Georg, Schriftsteller (1846-1927). Eigenh. Postkarte mit U.

München

1 S. auf Doppelblatt. 8vo.

 60,00

An den Schriftsteller Richard Battka: “[...] längerer Aufenthalt im Gebirge läßt mich erst heute dazu kommen, Ihnen zu antworten. Ich begrüße Ihr Unternehmen und wünsche Ihnen Glück dazu. Selbstverständlich bin ich gern bereit, Ihnen einen geeigneten Beitrag zu liefern, bis wann müssen Sie das MS haben? [...]” - Der als Sohn eines Landwirts geborene Schriftsteller besuchte das Lehrerseminar und unterrichtete in Bayern und in Genf, wo er auch zu studieren begann. Seit 1871 überdies in Rom und Neapel Philologie und Philosophie studierend, promovierte er und kam über Lissabon 1878 nach Paris, wo er sich als Korrespondent mehrerer deutscher Zeitungen einen guten Ruf erwarb und in dem Kreis um Zola Aufnahme fand. Seit 1882 wieder in München, gründete er 1885 die Zeitschrift "Die Gesellschaft", "die zum vielleicht wichtigsten Organ des frühen Naturalismus in Deutschland wurde" (DBE) und sich u. a. für Autoren wie Gerhart Hauptmann und Bertha von Suttner einsetzte. Von 1893-98 vertrat er die Demokratische Volkspartei im Reichstag. "Als Romanschriftsteller den Spuren Zolas folgend, war Conrad als geschmackvoller Feuilletonist und hervorragender Theaterkritiker auch Mitarbeiter bedeutender Tageszeitungen wie der 'Täglichen Rundschau'" (Kosch I, 292).

Das von Conrad angesprochene Unternehmen ist wohl die im kommenden Jahr erstmals erschienene ‘Neue musikalische Rundschau’, die Battka zusammen mit Hermann Teibler bis 1898 herausgeben sollte. Nach deren Einstellung war der Schriftsteller und Kritiker unermüdlich für andere Journale tätig, gründete den Prager Dürerbund, veranstaltete klassische und moderne Musikkonzerte und leitete 1906 die Prager Musikausstellung. 1908 nach WIen übersiedelnd, war er bis 1919 Musikritiker beim ‘Wiener Fremdenblatt’, dann bei der ‘Wiener Allgemeinen Zeitung’ und gab 1909-13 mit Richard Specht die Theaterzeitung ‘Der Merker’ heraus. Seit 1909 lehrte er Musikgeschichte an der Wiener Akademie der Tonkunst.

Art.-Nr.: BN#6863 Schlagwort: