Schwimmer, Eva, Malerin und Graphikerin (1901-1986). 19 (1 eigenh. und 18 ms.) Briefe und Briefkarten mit eh. U. und 18 Originalzeichnungen.

Berlin, 1971-76.

Zusammen 23½ SS. Meist 4to und 8vo.

 1.200,00

An Rudolf Hintermayer, Dom-Galerie: “Ein Gespür hat man, nach Jahren der Verzweiflung und Armut, wer hinter und zu einem steht. Sie und ein Millionär, der genau weiß, da[ß] ich politisch anders liege als er und mir voll Güte hilft, trotz der Ehe mit Max Schwimmer. Ich hätte mir einfach das Leben nehmen müssen. Alle meine Verlage hörten durch Intrigen auf: List, Holle, Gebrüder Mann, Hans von Hugo[,] Emil Vollmer, Cecille Dressler, Henssel, Verlag Lambert Schneider, Blanvalet, Desch. Man hat Nierendorf Zeichnungen aus Kalendern von Elwert und Meurer angeboten. Er hat sie genommen. Florian Karsch will mich auf der Buch-Händler Messe zeigen. Schwierig ist seine Frau zu mir. Er ist höflich. Ich muß mein Alter betonen. Man ist böse, daß ich nicht so dem Verfall nahe bin, wie üblich. Das macht gewiß mein ruhiges verschlossenes Leben. Alle anderen Frauen würden wohl diesen Grad der Einsamkeit kaum ertragen [...]” (Br. v. 29. III. 1972).

Mit einer Ausnahme sind alle Briefe und Karten mit tls. blattgroßen Zeichnungen in Tusche, Blei- oder Filzstift versehen, die, sauber ausgeführt, jedem Blatt einen eigentümlichen Reiz verleihen.

Eva Schwimmer war bis 1932 als freischaffende Malerin und Graphikerin tätig, erhilt Malverbot im "Dritten Reich" und lehrte nach dem Krieg als Professorin an der Berliner Hochschule für angewandte Kunst. Ihr unter der nationalsozialistischen Herrschaft entstandenes Tagebuch in Bildern (1942) wurde 1952 mit dem Kunstpreis der Stadt Berlin ausgezeichnet.

Beliegend 3 Photographien (davon 1 Doublette) von Arbeiten der Künstlerin und 2 Bll. ms. Briefdurchschläge des Adressaten.

Art.-Nr.: BN#7066 Schlagwörter: ,