Barthel, Max, Schriftsteller (1893-1975). Ms. Brief mit eigenh. U.

Dresden, 20. XI. 1946.

1 S. 4to.

 100,00

Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstagswünsche: “Hier, nach dem umgeheuren [!] Zusammenbruch, regt sich unverzagt, manchmal jammernd, aber doch lebendig, das Leben und will seine Gestaltung. Im Sommer kam mein Aeltester aus englischer Gefangenschaft aus Italien heim und studiert jetzt wieder in Berlin, mein Zweiter bereitet sich auf sein Abitur vor und die Jüngste, die Tochter, wird fünfzehn Jahre. Ich habe viel geschrieben seit dem Zusammenbruch, über 200 neue Gedichte, gegen 600 Sprüche und ein neues Jugendbuch, das im nächsten Jahr erscheint [...]”.

Als Infanterist an der Westfront 1916 seinen ersten pazifistischen Gedichtband ‘Verse aus den Ardennen’ veröffentlichend, trat Barthel nach Ende des Krieges der KPD bei, war 1919 wegen seiner Teilnahme am Spartakusaufstand inhaftiert und machte sich in Berlin einen Namen mit klassenkämpferischer Arbeiterlyrik. Barthel war Mitbegründer der Jugend-Internationale in Wien und Delegierter bei Komintern-Kongressen in Moskau, trat aber schon 1923 aus der KPD aus. Er schrieb überwiegend Reiseberichte und Unterhaltungsromane, war vom Nationalsozialismus begeistert und wurde 1933 Mitarbeiter der nationalsozialistischen Zeitung ‘Angriff’, später Reporter und Kriegsberichterstatter.

Art.-Nr.: BN#7361 Schlagwort: