Frieberger, Kurt, Schriftsteller (1883-1970). 20 (davon 19 eigenh. und 1 ms.) Briefe, (Bild-)Postkarten u. a. mit eh. U.

Wien, 1946-1961.

Zusammen 25 SS. Meist 8vo. Mit 6 (davon 5 eh. adr.) Kuverts.

 280,00

Freundschaftliche Korrespondenz mit Josef Wesely: “Herzlichsten Dank für Ihre Worte des Beileids zu einem Verlust, den meine Frau und ich leider nicht verschmerzen könnne. Sehr schmerzlich berührte mich die Nachricht über Ihre Enthebung. Wenngleich ich zur Steiermark wenig Beziehungen habe, möchte ich doch versuchen, ob ich nicht ein wenig zu Ihren Gunsten eingreifen könnte [...]” (ms. Br. v. 2. II. 1948).

Besondere Erwähnung verdient ein schönes, die ganze Breite eines gef. A4-Blattes einnehmendes Gedicht mit dem Titel ‘Rückblick’, dessen 14 Zeilen Frieberger Wesely zu Ostern 1953 widmet: “Halt stand, wo Deine jungen Augen sahn | Vom Gipfel Heimat, stolz, als ob den Saft, | der Knospen schwellt und Eichenstämme schafft, | Du fühltest und dem Herzen nahn [...]”.

Frieberger war bis 1938 als Presse- und Kulturattaché in Rom tätig, wo er u. a. den Bau des österreichischen Kulturinstituts veranlaßte. Als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus wurde er nach dem "Anschluß" Österreichs aus dem Staatsdienst entlassen, erhielt als Schriftsteller Schreibverbot und war hernach als Übersetzer tätig. 1945 kehrte er in den Staatsdienst zurück und amtierte 1947-53 als Senatspräsident des Verwaltungsgerichtshofs. 1963 wurde er für sein schriftstellerisches Werk mit dem Österreichischen Staatspreis für Literatur ausgezeichnet. Vgl. Kosch V, 654f. und Giebisch-G. 97.

Art.-Nr.: BN#7495 Schlagwort: