Tumler, Franz, Schriftsteller (1912-1998). Ms. Brief mit eigenh. U.

Hagenberg, 20. I. 1948.

1 S. auf Doppelblatt. 8vo.

 100,00

Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Wünsche zum Geburtstag: “Ich bin ziemlich fleißig und immerfort mit Arbeiten beschäftigt, die nun nach und nach zur Reinschrift gedeihen. Vielleicht interessiert es Sie, von dem zu hören, was inzwischen erschienen ist oder demnächst erscheinen wird [...]”.

Seit 1939 als freier Schriftsteller in Hagenberg lebend, verfaßte Tumler unmißverständlich die nationalsozialistische Ideologie vertretende Prosatexte wie ‘Der Soldateneid’ (1939) und ‘Österreich ist ein Land des deutschen Reiches’ (1940). Seit 1941 freiwillig Kriegsdienst bei der Marine leistend, kehrte er 1945 nach kurzer Gefangenschaft nach Hagenberg zurück und lebte seit 1950 abwechselnd in Altmünster am Traunsee und in Berlin. 1967/68 war er Direktor, 1968-70 stellvertretender Direktor der Abteilung Literatur der Berliner Akademie der Künste. Die Integration in den Literaturbetrieb nach 1945 gelang ihm erst mit den Romanen ‘Ein Schloß in Österreich’ (1953) und ‘Der Schritt hinüber’ (1956), “in denen er aktuelle politische Probleme (u. a. Südtirol) und Krisen in den zwischenmenschlichen Beziehungen thematisierte und vor allem den Erzählvorgang reflektierte [...] Durch Bücher wie ‘Aufschreibung aus Trient’ (1965) und ‘Das Land Südtirol’ (1971) wurde Tumler zu einer Integrationsfigur für die junge Generation von Südtiroler Schriftstellern” (DBE).

Art.-Nr.: BN#7942 Schlagwort: