Buschbeck, Erhard, Dramaturg und Schriftsteller (1889-1960). Ms. Brief mit eigenh. U.

Wien, 18. III. 1926.

1 S. 4to.

 70,00

An den Musikhistoriker Otto Erich Deutsch (1883-1967): “[...] im Auftrage von Herrn Direktor Herterich soll ich Ihnen bestens für Ihre freundlichen Zeilen, die uns auf die Kürnberger’sche Bearbeitung des ‘Manfred’-Textes aufmerksam machen, bestens [!] danken. Da der Plan einer ‘Manfred’-Aufführung aus technischen Gründen leider zurückgestellt werden musste, ist die angeschnittene Frage für den Augenblick wohl gegenstandslos [...]”.

Buschbeck, Freund und späterer Förderer von Georg Trakl und Herausgeber des Gedichtbandes ‘Aus goldenem Kelch’ (1939), gehörte zum Kreis um Theodor Däubler. 1918 wurde von Hermann Bahr ans Wiener Burgtheater geholt, war er in den folgenden Jahrzehnten als artistischer Sekretär, Dramaturg, Chefdramaturg und 1945 zusammen mit Raoul Aslan als interimistischer Direktor tätig. Neben Lyrik, Erzählungen und Feuilletons veröffentlichte er u. a. den Roman ‘Wolf Dietrich’ (1919) sowie die Monographien ‘Der Thespiskarren’ (1943) und ‘175 Jahre Burgtheater’ (1953). Vgl. Kosch II, 413 und Czeike I, 528.

O. E. Deutsch, ehedem Kunstkritiker der Wiener Tageszeitung ‘Die Zeit’ und Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Wien, erwarb nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg eine Buchhandlung, gliederte ihr einen Verlag an und war seit Mitte der zwanziger Jahre als Privatgelehrter und als Bibliothekar der Musiksammlung Anthony van Hoboken in Wien tätig. 1938 nach Großbritannien emigriert, gab er den ‘British Union Catalogue of music published before 1800’ heraus, erwarb die britische Staatsbürgerschaft und war als Gelehrter und Dozent in Cambridge sowie am British Council tätig. Nach Österreich zurückgekehrt, wurde er Mitglied des Zentralinstituts für Mozartforschung am Salzburger Mozarteum, dessen Vorsitz er 1962-65 gemeinsam mit Bernhard Paumgartner und Alfred Orel innehatte. Deutschs Bedeutung “liegt vor allem in seinen dokumentarischen Arbeiten zu Franz Schubert” (DBE). 1907 gab Deutsch ‘Ferdinand Kürnbergers Briefe an eine Freundin (1859-1879)’ heraus, 1910-14 die ‘Gesammelten Werke’, 1912 ‘Die Deutsche Schiller-Stiftung. Aufsätze. Literaturberichte und Gutachten von Ferdinand Kürnberger’, 1919 die Briefe an Heinrich Laube und 1926 ‘Drei Erzählungen’. Vgl. auch Czeike II, 20f.

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.

Beiliegend ein ms. Briefdurchschlag des Adressaten (dat. Wien, 13. III. 1926. 1 S. 4to).

Art.-Nr.: BN#8196 Schlagwort: