Wurzbach, Constant Rt. von Tannenberg, Schriftsteller und Lexikograph (1818-1893). 2 eigenh. Briefe mit U.

Berchtesgaden, 1875 und 1879.

Zusammen 16 SS. Kl.-8vo.

 260,00

An den Schriftsteller und Journalisten Leopold Rosner (1838-1903): “Dann muthen Sie mir zu, ich wäre in Wien gewesen und hätte mich vor Ihnen versteckt! - Mein lieber Freud Rosner, seit meinem letzten Besuche an Ihrem Krankenbette[,] an welchem ich Ihnen meine Verbindung mit einem braven Mädchen anzeigte, das mich zum glücklichsten Manne gemacht, habe ich den Wiener Boden nicht wieder betreten, und seit August 1874 Wien nicht wieder gesehn [...]” (Br. v. 24. VII. 1875; der Name des Verfassers auf Bl. 1 links oben von fremder Hand vermerkt).

“Hier in dieser ländlichen Zurückgezogenheit, ein prächtiges Weib an der Seite, ein liebes herzliches Kind auf dem Schooße [!][,] vermisse ich - mit Ausna[h]me einiger Freunde [...] - nichts, denn Ruhe Ruhe hab ich gesucht und so weit dies im Leben möglich, hier gefunden [...]” (Br. v. 24. II. 1879).

Der in Laibach geborene Schriftsteller trat vor Abschluß seines Jusstudiums in den Militärdienst, der ihn u. a. nach Lemberg führte, wo er 1843 als erster aktiver österreichischer Offizier promovierte. Im Jahr darauf verließ er die Armee, wurde Skriptor an der Lemberger Universitätsbibliothek, 1849 Vorstand der Administrativen Bibliothek des Innenministeriums in Wien und anschließend Ministerialsekretär im Staatsministerium. Nach seiner Erhebung in den Ritterstand 1874 ging er in Pension und lebte fortan als wissenschaftlicher Schriftsteller in Berchtesgaden. Sein zwei Jahre vor seinem Tod abgeschlossenes Lebenswerk ist das ‘Biographische Lexikon des Kaiserthums Österreich’ (60 Bde., 1855-91). Vgl. Kosch IV, 3477 und Öst. Lex. II, 666.- Leopold Rosner war Mitarbeiter an Adolf Bäuerles ‘Theaterzeitung’ und an Wurzbachs Biographischem Lexikon und eröffnete 1871 die Buchhandlung "Unter den Tuchlauben", die sich zu einem Treffpunkt literarischer Kreise entwickelte. Daneben betrieb er einen Verlag, in dem vorwiegend österreichische Autoren wie Ludwig Anzengruber und Ferdinand Kürnberger erschienen. Sich 1889 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Verlagsgeschäft zurückziehend, widmete er sich ausschließlich schriftstellerischer Arbeit. Vgl. Kosch XIII, 326.

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