Horner, Emil, Schriftsteller (geb. 1869). 2 eigenh. Briefe mit U. und 1 gedr. Visitkarte mit vier eh. Zeilen.

Wien, 1925.

Zusammen 12 SS. 8vo bzw. qu.-12mo.

 160,00

Charmante Auseinandersetzung mit dem Musikhistoriker Otto Erich Deutsch über unterschiedliche Auffassungen betr. der Herausgabe der ‘Wiener Drucke’: “Ihr Brief [...] hat mir in unerträglicher Weise die Abhängigkeit von Ihnen fühlbar gemacht, die mich in halb bewußter, halb instinktiver Besorgnis vor kommenden Unstimmigkeiten so lange zögern ließ, mich mit den ‘Wiener Drucken’ einzulassen. Hätte ich es nur nicht getan: viel Enttäuschung, Verdruß, Schaden und die Mühe zeitraubender vorbereitender Studien wäre mir erspart geblieben! Eine Reue, die freilich zu spät kommt, aber eine eindringliche Warnung für die Zukunft [...]” (Br. v. 30. I. 1925).

Emil Horner verfaßte zahlreiche literaturwissenschaftlichen Aufsätze und Abhandlungen sowie ein Buch über Eduard von Bauernfeld, das 1900 mit dem Bauernfeld-Preis ausgezeichnet wurde; weiters gab er u. a. einer vierbändige Werkauswahl Bauernfelds heraus. Vgl. Kosel (Hrsg.), Dt.-Österr. Künstler- und Schriftsteller-Lex. I, s. v.

O. E. Deutsch (1883-1967), ehedem Kunstkritiker der Wiener Tageszeitung ‘Die Zeit’ und Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Wien, erwarb nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg eine Buchhandlung, gliederte ihr einen Verlag an und war seit Mitte der zwanziger Jahre als Privatgelehrter und als Bibliothekar der Musiksammlung Anthony van Hoboken in Wien tätig. 1938 nach Großbritannien emigriert, gab er den ‘British Union Catalogue of music published before 1800’ heraus, erwarb die britische Staatsbürgerschaft und war als Gelehrter und Dozent in Cambridge sowie am British Council tätig. Nach Österreich zurückgekehrt, wurde er Mitglied des Zentralinstituts für Mozartforschung am Salzburger Mozarteum, dessen Vorsitz er 1962-65 gemeinsam mit Bernhard Paumgartner und Alfred Orel innehatte. Deutschs Bedeutung “liegt vor allem in seinen dokumentarischen Arbeiten zu Franz Schubert” (DBE). 1907 gab Deutsch ‘Ferdinand Kürnbergers Briefe an eine Freundin (1859-1879)’ heraus, 1910-14 die ‘Gesammelten Werke’, 1912 ‘Die Deutsche Schiller-Stiftung. Aufsätze. Literaturberichte und Gutachten von Ferdinand Kürnberger’, 1919 die Briefe an Heinrich Laube und 1926 ‘Drei Erzählungen’. Vgl. auch Czeike II, 20f.

Beiliegend ein ms. Brief (Durchschlag) von O. E. Deutsch an Emil Horner (Wien, 5. II. 1925. 3½ SS. 4to).

Art.-Nr.: BN#8234 Schlagwort: