Wilt, Marie, Sängerin (1833 oder 34-1891). Eigenh. Brief mit U. (“Mutz”).

O. O., 16. o. M. o. J. [darunter die von fremder Hand stammende Notiz “Winter 1889”).

8 SS. auf Doppelblättern. 8vo. Mit Faden zusammengeheftet.

 180,00

An namentlich nicht genannte Kinder: “Ich höre zufäfallig [!] daß ein schönes Oratorium aufgeführt wird unter Richter, ich bekomme Lust hinein zu gehen, treffe Hel[l]mesberger Direktor in der Einfahrt vom Musikverein; der nimmt mich beim Arm führt mich schnurgerade in die Direktionsloge [...] Vor einigen Tagen war ich bei der Speidl, sie sagte mir, daß sie wüßte, daß ich einige sehr wohltätige und schöne Konzerte für Wien gemacht hätte, oder wenn auch nicht für Wien allein, warum ich dieselben nicht veröffentlicht hätte. Ich sagte daß das nicht in meinem Sinn gelegen wäre darauf groß zu thun und sehr verbittert gegen Wien überhaupt wäre u.s.w. Sie wollte aber meine Bescheidenheit nicht gelten lassen. Nun kommt vielleicht dieser Tage Etwas in die Zeitung [...]”.

Die seinerzeit gefeierte Sängerin, die u. a. in Graz, London, Venedig, an der Wiener Hofoper und in Frankfurt a. M. zu hören war, bewältigte “[m]it ihrem enormen Stimmumfang [...] ein Repertoire, das von Altpartien über Wagner-Heroinen bis zu Koloraturaufgaben reichte” (DBE). Schwerkrank und verbittert schied sie 1891 freiwillig aus dem Leben. Vgl. auch Czeike V, 658.

In altem Sammlungsumschlag.

Art.-Nr.: BN#8338 Schlagwort: