Stöhr, Richard, Komponist und Musikwissenschaftler (1874-1967). Eigenh. Brief mit U.

Schladming, 3. VII. 1912.

2 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 75,00

An den namentlich nicht genannten Schriftsteller Ferdinand Avenarius (1856-1923): “Beiliegendes Notenblatt enthält das versprochene Wiegenlied aus unserm ‘Rumpelstilzchen’ behufs Veröffentlichung im Kunstwart. Gleichzeitig erlaube ich mir Sie daran zu erinnern, daß ich weder diesmal noch früher für die unveröffentlichten Lieder im Kunstwart - wie sonst üblich - ein Honorar erhalten habe [...]”.

Richard Stöhr studierte am Wiener Konservatorium bei Robert Fuchs, wurde daselbst Solorepetitor und unterrichtete später Harmonie, Kontrapunkt und Formenlehre an der Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst. 1938 emigrierte er in die USA, lehrte am Curtis Institute of Music in Philadelphia, am Cincinnati Conservatorium in Ohio und am St. Michael’s College in Winooski (Vermont). Als Komponist schuf er drei Opern, vier Symphonien, Klavierstücke, Kammermusik, Lieder und Chorwerke. “Stöhrs Bedeutung liegt in seiner Lehrtätigkeit. Er hat Generationen von Musikern herangebildet. Seine musiktheoretischen Werke besitzen heute noch volle Gültigkeit” (MGG XII, 1378).

Ferdinand Avenarius gründete 1887 den ‘Kunstwart’, den er bis 1923 auch herausgab, 1903 den ‘Dürerbund’, förderte Schriftsteller wie Gottfried Keller, Friedrich Hebbel und Eduard Mörike und verfaßte Gedichte und Dramen.

Art.-Nr.: BN#8369 Schlagwort: