Keil, Ernst, Verleger (1816-1878). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 8. X. 1870.

2 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 150,00

An den Lyriker Emil Rittershaus: “Auf Ihre Zuschrift [...] kann ich Ihnen nur erwidern, daß ich sehr gern zur Aufnahme des Wilhelmischen Liedes bereit bin, sobald ich den [...] Text gesehen u. gelesen habe [...]”.

Ernst Keil gründete 1845 ein eigenes Verlagsgeschäft und gab darin das Monatsblatt ‘Der Leuchtturm’ heraus. In den folgenden drei Jahren mußte er aus politischen Gründen sechsmal den Verlagsort wechseln, bis er im Revolutionsjahr 1848 schließlich nach Leipzig zurückkehren konnte. Wegen seines entschiedenen Eintretens für die Revolution wurde er 1852 als "Staatsverbrecher" zu einer neunmonatigen Haftstrafe verurteilt. Wieder in Freiheit, gründete er 1853 die Zeitschrift ‘Gartenlaube’, “die als erste illustrierte Zeitschrift die Presselandschaft revolutionierte und aufgrund ihres ungeheuren Auflagenerfolgs normbildend auf das Leseverhalten und die Allgemeinbildung der Deutschen wirkte” (DBE). Nach Keils Tod ging die Verlagsbuchhandlung in die Hände der Brüder Adolf und Paul Kröner über, den Buchverlag übernahm zum Teil die Union Deutsche Verlagsgesellschaft.

Emil Rittershaus (1834-1897) verfaßte besinnliche Lyrik, die vornehmlich in der ‘Gartenlaube’ gedruckt wurde. Der Gründer des Barmer "Allgemeinen Bürger-Vereins" war u. a. mit Ferdinand Freiligrath befreundet, den er in dessen Londoner Exil durch Spendensammlungen unterstützte. Vgl. Kosch XII, 75f.

Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf.

Art.-Nr.: BN#8438 Schlagwort: