Bilinski, Leon Rt. von, Politiker und Nationalökonom (1846-1923). 2 Visitkarten mit drei bzw. vier eigenh. Zeilen.

[Wien], 5. XII. 1913 bzw. o. D.

Zusammen 2 SS.

 90,00

Dankt dem namentlich nicht genannten Alfred Rt. von Lindheim (1836-1913) für ihm zugekommene Buchsendungen.

Als ausgewiesener Kenner seines Faches und politisch in hohem Maße umtriebig, war Leon Rt. von Bilinski viele Jahre lang Finanzminister, Mitglied diverser Häuser und Räte und 1914 ein Gegner jener verhängnisvollen Reise von Thronfolger Franz Ferdinand, trat aber im Ministerrat am 7. VII. 1914 für ein Ultimatum an Serbien ein. Nach dem Krieg von Piludski nach Polen geholt, war er dort kurze Zeit Finanzminister, kehrte aber wieder nach Wien zurück und wurde dort Präsident der neuen Polnisch-Österreichischen Bank und Mitglied des Komitees der Österreichisch-Ungarischen Bank.

Der Adressat wurde 1868 leitender Direktor der neugegründeten Wiener Handelsbank und war Mitbegründer der ersten Wiener Lagerhäuser und des Lokaltelegraphen. Er gehörte jahrzehntelang dem Direktionsrat der mit der Handelsbank vereinigten Unionsbank an, war 1876-78 dessen Vizepräsident und 1879-1909 Präsident des Schiedsgerichts der Warenbranche an der Wiener Börse sowie seit 1877 Mitglied der niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer. Als sein bekanntestes Werk gilt das 1891 erstmals erschienene ‚Schiedsgericht im modernen Zivilprozeß‘.

Beide Visitkarten mit knappen biographischen Notizen zum Verfasser.

Art.-Nr.: BN#9327 Schlagwort: