Dietrichstein, Franz, Diplomat (1767-1854). 2 eigenh. Briefe.

O. O., 1847.

Zusammen 2 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 160,00

Wohl Fragmente zweier Briefe an den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884): „Warum müssen Sie so hart heimgesucht werden! Sie haben es doch durch nichts verdient. Sie und Ihre gute Mutter, Sie waren unser tägliches Gespräch [...]“! (Br. v. 14. [X.] 1847).

Dietrichstein wurde 1797 als bevollmächtigter Minister an den russischen Hof gesandt, gewann dort durch seine Heirat großen Einfluß und zählte zu den Freunden des Zaren Paul I., den er 1798 zum Koalitionsbeitritt bewegen konnte. In gleicher Mission 1798 als Gesandter in Berlin, scheiterte er aber bei dem Versuch, den Beitritt Preußens zu erreichen. Nach der Ablehnung des ihm angebotenen Außenministeriums zog er sich 1801 ins Privatleben zurück, widmete sich u. a. wohltätigen Aufgaben und gehörte 1815-26 bei der Neuordnung der Innenpolitik zu den engsten Beratern Metternichs.

Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den „Konstitutionell-monarchistischen Verein“; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.

Der Name des Verfassers jeweils am oberen Rand von Bl. 1 recto vermerkt; mittig die nicht exakte, jedoch aus der Hand Dietrichsteins stammende Datierung.

Beiliegend ein mit „Fr. D.“ unterzeichneter Brief in englischer Sprache an Rudolf von Vivenots Vater Dominik Edler von Vivenot (1764-1833; ½ S. 4to. Mit eh. Adresse und kl. Ausr. durch Siegelbruch; keine Textberührung).

In altem Sammlungsumschlag.

Art.-Nr.: BN#9642 Schlagwort: