Ebersberg, Josef Sigmund, Schriftsteller (1799-1854). Eigenh. Brief mit U.

Hetzendorf, 12. IX. 1848.

3 SS. auf Doppelblatt. 4to.

 180,00

An den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884): "Da eine mehrtägige Abwesenheit von Wien mich hindert, morgen der ersten Versammlung des von Eurer Hochwohlgeboren gegründeten constitutionell monarchischen Vereines beizuwohnen, erlaube ich mir, Sie zu bitten, die Erklärung meines Beitrittes hiermit zu genehmigen. Das Zusammenwirken edler, treugesinnter, vom Rechtsgefühl erhobener Männer thut in unserer trübseligen Zeit wahrlich Noth [...]".

Der im niederösterreichischen Steinabrunn geborene Sohn eines Gutsverwalters studierte Philosophie und Rechtswissenschaften, war als Erzieher und Sekretär in Adelshäusern tätig und gründete 1824 die Jugendzeitschrift "Die Feyerstunden", die er "seit 1836 als 'Österreichischer Zuschauer. Zeitblatt für Kunst, Wissenschaft und geistiges Leben' weiterführte und zunehmend in eine Zeitschrift für Erwachsene umgestaltete. Seit 1848 führte er diese als politische Zeitung fort, in der er die radikalen Zeittendenzen heftig bekämpfte" (DBE). Für die monarchische Treue, den Standpunkt des Kaisers unbeirrt zu vertreten, erhielt der Vater des Schriftstellers Ottokar Franz Ebersberg 1851 das Goldene Verdienstkreuz der Krone.

Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.

In altem Sammlungsumschlag.

Art.-Nr.: BN#9699 Schlagwort: