Fichtner, Betty, Schauspielerin (1809-1889). 2 eigenh. Briefe mit U.

O. O., 1840.

Zusammen 2½ SS. 8vo und 12mo.

 180,00

An einen namentlich nicht genannten Adressaten (d. i. der Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot, 1807-1884): „Möge mein Bild das erste seyn, welches Ihnen freundlich entgegen blickt, kön[n]te es Ihnen sagen, welche heißen Wünsche für Ihr Glück und Wohl das Original an diesem festlichen Tage wie an jedem anderen für Sie im Herzen trägt; Sie, der mir meines Lebens Glück erhalten, der mich dem Schicksal einer freudlosen Zukunft entrissen; der alle Blumen meines irdischen Lebens Garten[s] wieder erblühen machte - und ich kann für dies Alles nichts als den Allmächtigen anflehen meine dankbaren Wünsche zu erhören [...]“.

Die Tochter des Schauspielerehepaars Joseph und Sophie Koberwein war eine von Heinrich Laube geschätzte Darstellerin naiv-sentimentaler Rollen und wirkte auch als Liebhaberin und später vorwiegend in Mütterrollen. 1822-64 war sie Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters und gab mehrmals Gastspiele am Münchner Hoftheater; verheiratet war sie mit dem Hofschauspieler Karl Fichtner, in dessen wie in ihrem Namen sie den zweiten Brief verfaßt hat.

Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den „Konstitutionell-monarchistischen Verein“; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.

Auf Briefpapier mit kalligr. gepr. Vignette.

In altem Sammlungsumschlag.

Art.-Nr.: BN#9701 Schlagwörter: ,