Geglückter Start mit Superlativen

  • Der Standard
  • 11. November 2000
  • Olga Grimm-Weissert

Berlin hat eine neue, große Antiquariatsmesse: "Liber Berlin"

Berlin hat ein weiteres kulturelles Atout: die neue Antiquariatsmesse Liber Berlin, die vom 3. bis 5. November im Ludwig Erhard Haus stattfand, wurde sofort zur weltweit größten Antiquariatsmesse und kommerziell ein Erfolg. 140 Aussteller, doppelt so viel wie bei der Stuttgarter Antiquariatsmesse, kamen aus allen Teilen der Welt.

Die meisten Verkäufe wurden am Eröffnungsabend getätigt, aber auch am Sonntag griffen die Sammler nochmals kräftig zu. Ein großformatiger Katalog war von den fünf organisierenden Berliner Antiquariaten als Prestige-Werbemittel versandt worden. Der junge Wiener Antiquar Hugo Wetscherek (Antiquariat Inlibris) bot darin das teuerste Objekt an: eine Abschrift der Familienchronik des Hartmann Schedel (1440-1514). Der illustrierte, deutsche und lateinische Abschrift der (verloren geglaubten) Familienchronik soll 580.000 DM kosten. Wetscherek verkaufte sie zwar nicht, aber er etablierte sich auf dem internationalen Markt. Albert Speers Originalpläne für den Bau der Berliner Reichskanzlei (1938) setzte Wetscherek für 18.000 DM ab. [...]