Colette, French writer and performer (1873-1954). Autograph letter signed ("Colette de Jouvenel").N. p., "Le Matin" 17 Jan. 1923, recipient's stamp.

To the publisher Maurice Delamain of Librairie Stock, offering him the dramatization of her autobiographical novel "La Vagabonde" for publication: "La Vagabonde en 4 actes va passer à la Renaissance. Voulez-vous éditer la pièce ? Quelles conditions ? quel tirage ? Vous serez tout à fait aimable de me répondre sans retard". In a short postscript, Colette informs Delamain that she has not yet received the luxury copies of her 1923 publication with Stock, "Rêverie de Nouvel An". The play was ultimately published by Flammarion in 1923.

Apparently, Maurice Delamain used the letter for graphological analysis, maybe even publication, marking a sample of the text and signature with blue crayon, adding "fig. 40" in red, and asserting, in the same crayon, on the verso: "Extroverted sensation. 2 clichés on the same page". Delamain was a devoted practitioner of graphology and contributed to several publications on the pseudoscience, including the French translation of Max Pulver's treatise on graphology. From 1945 to 1967 he served as president of the French graphological society.

On stationery of the "Collection Colette". Stamped by Librairie Stock. Two lines of text affected by unprofessional restoration with adhesive tape. Minor tears and some browning.

[Elisabeth of Romania] - Patrognet, Marie-Colette, (fl. 1950). Autograph postcard signed.Paris, 26.03.1952.

To Princess Elisabeth of Romania (1894-1956) with a poetic description of Patrognet's own feelings of melancholy and regrets over having terminated her service "in the shadow of the Princess": "Majesté, Une rose pour le souvenir que j'enferme dans mon coeur meurtri. Une larme pour le regret de tout le bien que j'aurais pu faire dans l'ombre de Votre Majesté! [...]".

Accompanied by a mounted newspaper article.

[Beversen, Nicolaas Johannes, Literaturkritiker und Mäzen (1860-1932)]. Korrespondenzarchiv.Verschiedene Orte, 1886-1931.

Die umfangreiche Korrespondenzsammlung des niederländischen Literaturkritikers, Mäzens, Pädagogen und Bibliophilen Nicolaas Johannes Beversen erstreckt sich über mehr als vier Jahrzehnte und versammelt Briefe und Karten von über 90 Briefpartnern, mehrheitlich Schriftsteller und Maler, darunter Théophile de Bock, Pieter Cornelis Boutens, Colette, Georges Duhamel, Henri Fantin-Latour, Paul Fort, John Galsworthy, André Gide, Paul Herrmann, Ricarda Huch, Käthe Kollwitz, Melchior Lechter, F. T. Marinetti, Romain Rolland, Annie Salomons, G. B. Shaw, Stijn Streuvels, Arthur Symons und Émile Verhaeren. Meist geht es um Vorträge, zu denen Beversen einlädt, um Aufsätze und Beiträge, die er erbittet, und auch so manch Persönliches erfährt man - etwa von Ricarda Huch, die ein Jahr nach ihrer ihre Tochter Marietta nicht allein lassen möchte: "Meine Abneigung gegen Vorträge ist grundsätzlich", so heißt es etwa unterm 27. X. 1912, "und wird sich wohl nicht ändern. Außerdem habe ich noch schrecklich viel Arbeit mit meinem Buche, ganz abgesehen von einer Tochter, die ich nicht allein lassen könnte. Einstweilen muß ich also noch auf das Vergnügen einer Hollandreise verzichten".

John Galsworthy erläutert seine Einschätzung von Charles Dickens: "I safely received the MS. Yes, I'm afraid I do think Dickens - great as he was - was not what I call a poet. He could describe certain kinds of atmosphere well enough, such as the Essexmaster or the Thames in London, but there is lacking even from his best descriptions that which we find in Hardy or Turgenev or Coward. It's almost impossible to express the lack exactly. No, he was not a poet - though the greatest of all natural story tellers […]" (29. X. 1922).

Colette kündigt Beversen die Fertigstellung des zweiten Teils ihres Romans "La Naissance du Jour" (Revue de Paris 35/2, März-April 1928) sowie die Zusendung ihrer berühmten Portraitphotographie mit zwei Katzen (von Henri Manuel) an, die dank des Briefes auf 1928 datiert werden kann: "Ich habe drei Monate lang gearbeitet (an der zweiten Hälfte meines Romans (?) la Naissance du Jour) wie eine Unglückliche, mit unglaublicher Geduld und Mühe. Gestern Abend bin ich fertig geworden! (ich werde ins Kino gehen!) Und ich denke an Sie. Manuel wird ihnen das letzte Foto schicken, das zufällig gut ist, das heißt, dass die zwei Katzen darauf wunderbar sind. Selbstverständlich werde ich nach Den Haag kommen. Ich weiß weder wann noch warum [...]" (Paris, Frühjahr 1928; Übs. aus dem Frz.). In einem undatierten Brief berichtet Colette davon, dass sie sich von ihrem späteren dritten Mann Maurice Goudeket einen Artikel Beversens vorlesen bzw. übersetzen ließ (Paris, vor 1935).

André Gide wiederum versucht vergeblich das jüngste Werk des Diplomaten und Schriftstellers Paul Claudel, wohl "Partage de midi", für Beversen zu besorgen: "Unglücklicherweise ist das letzte Buch von Claudel nicht am Markt. Mit nur wenigen gedruckten Exemplaren befürchte ich, dass es heute durch die Gefallen, die er seinen Freunden damit getan hat, komplett vergriffen ist. Sie sind nicht der Einzige, der bedauert es nicht besorgen zu können [...]" (Paris, 6. I. 1907; Übs. aus dem Frz.). 10 Jahre später beantwortet Gide Fragen zum literarischen Nachlass des 1916 verstorbenen belgischen Dichters und Kritikers Émile Verhaeren: "Madame Verhaeren hat mir nie von den Reiseerinnerungen erzählt, auf die sie anspielen und ich bezweifle, dass V. diese jemals geschrieben hat. Allerdings werden zwei Bände von 'Konferenzen' (später) erscheinen. Ich weiß nichts von der Dossiersammlung die sie angesprochen haben. Ich warte also auf dieses Buch Ihres Freundes Valkhoff; er darf versichert sein, dass ich es mit herzlichster Aufmerksamkeit lesen werde [...]" (Cuverville, 15. XI. 1917; Übs. aus dem Frz.). Vermutlich bezieht Gide sich auf Pieter Valkhoffs "De Franse geest in Frankrijks letterkunde" (Leiden, 1917).

G. B. Shaw berichtet von der Vorbereitung eines Buches mit seinen zwei letzten Stücken "The Doctor's Dilemma" und "Getting Married" (16. XII. 1908), und Käthe Kollwitz beantwortet eine Reihe von Beversens Fragen zu ihrem Werk und erzählt von einer zwei Jahre zurückliegenden Reise nach Belgien und Holland: "Wir suchten die Grabstelle unseres Sohnes auf, der 1914 vor Dixmuiden fiel. Dann waren wir in Amsterdam und im Haag u. sahen die herrlichen Gemälde. Jetzt in diesem Jahr waren wir auf der entgegengesetzten Seite nämlich in Russland [...]" (3. VI. 1928).

Detaillierte Verlistung auf Anfrage.

Bernhardt, Sarah, Schauspielerin (1844-1922). Eigenh. Brief mit U.Kopenhagen, 12.10.1902.

Wohl an ein Mitglied der Familie von Winnaretta Singer, Princess Edmond de Polignac.

Winnaretta Singer (1865-1943), eine Tochter des Erfinders und Unternehmers Isaac Merritt Singer - der sein Vermögen mit der Nähmaschinenfabrik I. M. Singer & Company begründet hatte -, war in zweiter Ehe mit dem Komponisten und Edelmann Edmond de Polignac verheiratet gewesen. Als Mäzenatin vergab sie wiederholt Auftragsarbeiten an junge Komponisten wie Igor Strawinski ("Renard") und Erik Satie ("Socrate") und förderte u. a. Nadia Boulanger, Clara Haskil, Arthur Rubinstein, Vladimir Horowitz, Ethel Smyth, Adela Maddison, die Ballets Russes, die Pariser Oper und das Orchestre Symphonique de Paris; in ihrem Salon verkehrten u. a. Marcel Proust, Jean Cocteau, Claude Monet, John Singer Sargent, Sergei Djagilew und Colette; Manuel de Fallas "El retablo de maese Pedro" wurde in ihrem Haus uraufgeführt. "Nach dem Selbstmord ihrer Schwester Isabelle im Jahre 1896 übernahm sie die Erziehung von deren Tochter, die als Daisy Fellowes zu einer der wichtigsten Gesellschaftsgrößen des 20. Jahrhunderts wurde. Von 1923 bis zu ihrem Tode war ihre Lebensgefährtin Violet Trefusis [...] Ihre Gemäldesammlung, zu der neben Édouard Manets 'Die Lektüre' auch einige Gemälde von Claude Monet gehörten, gelangte 1944 als ihr Vermächtnis in den Louvre" (Wikipedia).

Auf Briefpapier mit gepr. Monogramm und Vignette sowie schwarzem Trauerrand.

Geringe Faltspuren.

Gauthier-Villars, Henry, known as Willy, French writer and critic (1859-1931). 3 autograph letters signed and 1 autograph letter card signed.Paris, Monte Carlo, and n. p., 13 Jan. 1901, postmark, 10 Sept. 1920 and n. d.

Correspondence with the playwright and poet Maurice Pottecher, stretching at least from 1893 to 1920. The earliest dateable part of the correspondence is a short letter, wherein Willy addresses Pottecher as "Baron" and asks him to publish "some lines" on his 1893 novel "Bains des sons" in L'Écho de Paris. Incidentally, 1893 was the year of Willy's wedding with Colette.

In the lettercard from 13 January 1901, Willy thanks Pottecher for a review of his 1900 publication "Le Mariage de Louis XV" in La République.

On 10 September 1920, Willy wrote a long personal letter from Monte Carlo, recounting his "banal and basely comic" misadventures travelling there, and asking Pottecher to send him his latest publication "Les joyeux Contes de la cigogne d'Alsace et autres bien honnêtes histoires" (Paris 1920), ideally before his "puncture, which will be soon".

An undated letter of condolence completes the collection.

The lettercard on stationery with printed address. The letter from Monte Carlo on stationery of the "Hotel Villa des Fleurs".

Minor browning and minimally stained.

Lugné-Poe, Aurelien, Schauspieler und Theaterdirektor (1869-1940). Eigenh. Brief mit U.Paris, 03.12.1919.

An die namentlich nicht genannte Winnaretta Singer, Princess Edmond de Polignac, der er Karten für den Ibsenzyklus zukommen läßt und die er über die Vorstellungstermine von "Nora oder Ein Puppenheim", "Hedda Gabler" und "Rosmersholm" informiert. Die Aufführungen hätten nichts mit dem Boulevardtheater zu tun und seien in keiner Zeitung erwähnt, ihre Freunde würden zweimal im Monat über ein Schreiben, die Zeitschrift "L'œuvre" oder telegraphisch informiert: "Inclus les cartes touchant le Cycle Ibsen. Les représentations de chaque pièce sont données cing à six fois chaque […]. Hedda sera donnée les 4, 5, 6, 8, 9 [...] Rosmers[holm] le 7. Fin du mois Nora, reprise de Hedda et de Rosmer! - Nos séances n'ont aucun contact avec le Boulevard ou les journaux; nos amis sont informés par une feuille bi mensuelle, la revue de 'L'œuvre', ou …le télégraphe!" - Aurelien Lugné-Poe war Gründer und Leiter von "La Maison de l'Œuvre" (auch "Le Théâtre de l'Œuvre") (1893-1929), das vornehmlich Werke von Maeterlinck, Claudel, Wilde, Ibsen, Strindberg, Hauptmann und Jarry inszenierte.

Winnaretta Singer (1865-1943), eine Tochter des Erfinders und Unternehmers Isaac Merritt Singer - der sein Vermögen mit der Nähmaschinenfabrik I. M. Singer & Company begründet hatte -, war in zweiter Ehe mit dem Komponisten und Edelmann Edmond de Polignac verheiratet gewesen. Als Mäzenatin vergab sie wiederholt Auftragsarbeiten an junge Komponisten wie Igor Strawinski ("Renard") und Erik Satie ("Socrate") und förderte u. a. Nadia Boulanger, Clara Haskil, Arthur Rubinstein, Vladimir Horowitz, Ethel Smyth, Adela Maddison, die Ballets Russes, die Pariser Oper und das Orchestre Symphonique de Paris; in ihrem Salon verkehrten u. a. Marcel Proust, Jean Cocteau, Claude Monet, John Singer Sargent, Sergei Djagilew und Colette; Manuel de Fallas "El retablo de maese Pedro" wurde in ihrem Haus uraufgeführt. "Nach dem Selbstmord ihrer Schwester Isabelle im Jahre 1896 übernahm sie die Erziehung von deren Tochter, die als Daisy Fellowes zu einer der wichtigsten Gesellschaftsgrößen des 20. Jahrhunderts wurde. Von 1923 bis zu ihrem Tode war ihre Lebensgefährtin Violet Trefusis [...] Ihre Gemäldesammlung, zu der neben Édouard Manets ‚Die Lektüre' auch einige Gemälde von Claude Monet gehörten, gelangte 1944 als ihr Vermächtnis in den Louvre" (Wikipedia).

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; etwas lichtrandig und angestaubt.

Hajd Thami Glaoui, "Lord of the Atlas", Pasha of Marrakech (1879-1956). Autograph quotation signed. In Arabic.Marrakesh, no date.

The original autograph contribution of Hajd Thami Glaoui to the Committee of the World League for Peace (Ligue Mondiale pour la Paix), a remarkable organization formed in 1925 with close ties to the League of Nations. The Committee itself was composed of such notaries as Queen Elizabeth of Belgium, King Carol II of Romania, John D Rockefeller, Marie Curie, and Albert Einstein, who personally gathered the present manuscripts over the course of seven years (1925-32). Among the public figures who contributed to the project were dignitaries from the newly-created League of Nations' member states. The present manuscript has been studied extensively by native Arabic scholars, who nevertheless have been unable to decipher the Pasha's handwriting (see accompanying document). "Praise be to God! ... war and establishing peace is the goal of every human being ... decisions ... goal. Truth is victory ... nations ... purposes ... the League of Nations ... he how knows this goal must strive to support ... and peace. [Signed] Hajd Thami Glaoui". Thami Glaoui ruled as Pasha of Marrakech from 1912 until his death in 1956, amassing one of the largest fortunes in the world (reckoned to be $50 million) from harvests, stock, taxation, and according to a Time Magazine article, a cut of the earnings of the 27,000 prostitutes operating in the Marrakech area. He has become a despised figure in Moroccan politics; he was, for example, a full ally of the French regime and conspired with them to successfully overthrow Sultan Mohammed V in 1953. His personal style and charm, as well as his prodigality with his wealth, made him many friends among the international fashionable set of the day. He visited the European capitals often, while his visitors at Marrakech included Winston Churchill, Colette, Maurice Ravel, and Charlie Chaplin.

Estaunié, Édouard, Schriftsteller (1862-1942). Eigenh. Brief mit U.Dijon, o. D.

An die namentlich nicht genannte Winnaretta Singer, Princess Edmond de Polignac, über die von ihr gewünschte Änderung des Geschäftsordnungsentwurfes für die Stiftung, etwa daß der neue Amtsinhaber der Zustimmung der Stiftung bedürfe. Der Innenminister ernenne nur Personen, die sie zuvor nominiert habe, wenn er sich recht erinnere, seien dies gewesen: ein Mitglied des Staatsrates, die Herren Poincaré und Paléologue, Bedier, Guillet, Estaunier, M[arqu]is de Vogue duc de Grammont (?) Jean de Polignac - als Sekretäre die Herren Morand und François Dupré. Was die Verwendung der Spenden angehe, so stehe an keiner Stelle im Text, daß sie in einen Staatsfond eingestellt werden müßten, woraus sich ergebe, daß alle Verwendungsmöglichkeiten der Werte legitim seien, frei nach dem Rechtsprinzip, daß alles erlaubt sei, was nicht verboten ist: "Des modifications que vous souhaitez voir apporter au projet de reglement [!], la première est des plus simples: il suffit d'ajouter à l'art 3 du projet de reglement [!] in fine, la phrase suivante: le nouveau titulaire sera soumis à l'agrement [!] de la fondation. Je vous rappelle que le ministre d'interieur [!] ne nommera en effet par decret [!] que les personnes que vous lui aurez désignées. Autant que ma mémoire me sert, nous avions envisagé la liste suivante: 1 membre du Conseil d'Etat, MMes Poincaré Paléologue, Bedier, Guillet, Estaunié, Mis de Vogue duc de Grammont (?) Jean de Polignac - secretaires [!] MMes Morand et François Dupré. […] Sur le second - absence d'obligation de placer les dons en fond d'etat [!], - il y en a moins encore car le but de notre procedure [!] est precisement [!] de nous dispenser de cet ennui. Le texte n'imposant nulle part la necessité [!] d'un emploi de ce genre, il en resulte [!] que tous les modes d'emploi de valeur demeurent autorisés. Ce qui n'est pas defendu [!] est autorisé, tel est le principe de droit [...]".

Der französische Erzähler und Kritiker wurde 1823 in die Académie française gewählt und amtierte von 1926 bis 1929 als Präsident der Société des Gens de Lettres.

Winnaretta Singer (1865-1943), eine Tochter des Erfinders und Unternehmers Isaac Merritt Singer - der sein Vermögen mit der Nähmaschinenfabrik I. M. Singer & Company begründet hatte -, war in zweiter Ehe mit dem Komponisten und Edelmann Edmond de Polignac verheiratet gewesen. Als Mäzenatin vergab sie wiederholt Auftragsarbeiten an junge Komponisten wie Igor Strawinski ("Renard") und Erik Satie ("Socrate") und förderte u. a. Nadia Boulanger, Clara Haskil, Arthur Rubinstein, Vladimir Horowitz, Ethel Smyth, Adela Maddison, die Ballets Russes, die Pariser Oper und das Orchestre Symphonique de Paris; in ihrem Salon verkehrten u. a. Marcel Proust, Jean Cocteau, Claude Monet, John Singer Sargent, Sergei Djagilew und Colette; Manuel de Fallas "El retablo de maese Pedro" wurde in ihrem Haus uraufgeführt. "Nach dem Selbstmord ihrer Schwester Isabelle im Jahre 1896 übernahm sie die Erziehung von deren Tochter, die als Daisy Fellowes zu einer der wichtigsten Gesellschaftsgrößen des 20. Jahrhunderts wurde. Von 1923 bis zu ihrem Tode war ihre Lebensgefährtin Violet Trefusis [...] Ihre Gemäldesammlung, zu der neben Édouard Manets 'Die Lektüre' auch einige Gemälde von Claude Monet gehörten, gelangte 1944 als ihr Vermächtnis in den Louvre" (Wikipedia).

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der Société des Gens de Lettres; die Anrede der Adressatin alt ausgeschabt und überschrieben.

Paléologue, Maurice, Schriftsteller und Diplomat (1859-1944). Eigenh. Brief mit U.Wohl Paris, 10.02.1939.

An die namentlich nicht genannte Winnaretta Singer, Princess Edmond de Polignac, mit dem Ausdruck seines Unverständnisses darüber, daß die durch ihren Notar am 13. Dezember gewährte und vom Verwaltungsrat der Stiftung mit großer Dankbarkeit angenommene großzügige Spende heute ganz plötzlich und unerwartet zurückgezogen wurde. In ihr habe er vor allem eine Möglichkeit gesehen, den Unsicherheiten und Widrigkeiten, denen sich die Stiftung ausgesetzt sieht, die Stirn zu bieten. Er sehe sich unter diesen Umständen nicht weiter in der Lage, sich um die Stiftung zu kümmern und betrachte ihre Zukunft mit Sorge. Trotz allem setze er große Hoffnung darauf, daß sie einen Weg finden werde, diese Probleme zu lösen: "[…] que vous avez obéi à de très sérieux motifs en cotisant la généreuse donation que vous nous avez offerte par l'entremise de votre notaire, le 13. décembre, et que notre Conseil d'administration s'est empressé d'accepter avec tant de gratitude. Dans cette importante libéralité, je voyais surtout une favorable occasion de parer dès maintenant aux incertitudes, aux équivoques, aux obscurités qui planent sur l'avenir de la fondation et qui menacent de la compromettre irréparablement. […] Aujourd'hui, le retrait brusque de la donation, m'enlèvera toute qualité pour apparaître à mes collègues comme le fidèle interprète de vos pensées et le sûr garant de vos intentions. Je ne vois pas d'ailleurs par quels arguments je pourrais justifier à leurs yeux que les propositions catégoriques et précises de votre notaire […] soient désormais nulles et non avoués [!]. Dans ces conditions que je déplore, il me serait plus possible, quoi qu'il me coûtât, de continuer à m'occuper de la fondation. Je garderais néanmoins le consolant espoir que, bientôt, de vous-même, par vos libres inspirations, vous trouverez le moyen de résoudre au mieux les délicats problèmes dont je m'inquiète pour le succès futur et le plein développement de votre belle entreprise [...]".

Maurice Paléologue war Botschaftssekretär in Marokko, China und Italien und später Generalbevollmächtigter in Bulgarien und Botschafter in St. Petersburg. Paléologue, der 1928 in die Académie française gewählt wurde, schrieb vornehmlich Essays, Novellen und historische sowie biographische Werke.

Winnaretta Singer (1865-1943), eine Tochter des Erfinders und Unternehmers Isaac Merritt Singer - der sein Vermögen mit der Nähmaschinenfabrik I. M. Singer & Company begründet hatte -, war in zweiter Ehe mit dem Komponisten und Edelmann Edmond de Polignac verheiratet gewesen. Als Mäzenatin vergab sie wiederholt Auftragsarbeiten an junge Komponisten wie Igor Strawinski ("Renard") und Erik Satie ("Socrate") und förderte u. a. Nadia Boulanger, Clara Haskil, Arthur Rubinstein, Vladimir Horowitz, Ethel Smyth, Adela Maddison, die Ballets Russes, die Pariser Oper und das Orchestre Symphonique de Paris; in ihrem Salon verkehrten u. a. Marcel Proust, Jean Cocteau, Claude Monet, John Singer Sargent, Sergei Djagilew und Colette; Manuel de Fallas "El retablo de maese Pedro" wurde in ihrem Haus uraufgeführt. "Nach dem Selbstmord ihrer Schwester Isabelle im Jahre 1896 übernahm sie die Erziehung von deren Tochter, die als Daisy Fellowes zu einer der wichtigsten Gesellschaftsgrößen des 20. Jahrhunderts wurde. Von 1923 bis zu ihrem Tode war ihre Lebensgefährtin Violet Trefusis [...] Ihre Gemäldesammlung, zu der neben Édouard Manets ‚Die Lektüre' auch einige Gemälde von Claude Monet gehörten, gelangte 1944 als ihr Vermächtnis in den Louvre" (Wikipedia).

Stellenweise leicht gebräunt, sonst wohlerhalten.

Indy, Vincent d', Komponist (1851-1931). 4 eigenh. Briefe mit U.O. O., 1892 bis 1930.

An die namentlich nicht genannte Winnaretta Singer, Princess Edmond de Polignac.

Der erste Brief ("Je suis libre [...]") mit der Ankündigung, daß er am Abend des 13. Dezember frei sei und ihr in Bälde die näheren Umstände des geplanten Konzerts mitteilen werde: "Je suis libre le 13 Décembre soir … C'est donc mon concours de chef d'orchestre que je vous offre ce soir là et les répétitions […] Demain je vous écrirai une lettre explicative, vous demandant toutes les conditions de participation de l'orchestre et, probablement les jours et heures de répétitions [...]".

Der zweite Brief ("Vous trouverez [...]") mit einer Aufstellung der anfallenden Ausgaben für das Konzert am 13. Dezember. Das Orchester werde komplett sein und die Schola werde nur eine geringe Leihgebühr für die drei Werke einbehalten, darum müsse sie sich nicht besorgen. Er schlage Vorabproben der drei Klaviere ohne Orchester vor, die ihm zur Abstimmung der Nuancen notwendig erscheinen: "Vous trouverez sur la feuille ci-contre, le relevé exact des dépenses afférentes au Concert du 13 Décembre […] vous pouvez être certain que le petit orchestre sera complet. La schola possède toute la musique des 3 œuvres executées [!] et ne retiendra qu'un léger droit de location.

Ne vous préoccupez donc de rien, de ce coté [!] […] Voulez vous d'une répétition prélable [!] des 3 pianos sans orchestre chez vous, le Mardi 9, à 4 h 1/2 ? C'est mon seul moment libre. Elle me semblerait assez nécessaire pour bien fixer d'avance les nuances [...]".

Der dritte (vom 5. Mai 1892 datierende) Brief mit Dank für einen Scheck über 2000 Francs und dafür, daß sie das Zugehörbringen bis dato noch nicht aufgeführter, wichtiger und schwieriger Werke ermöglicht habe: "J'ai reçu votre aimable lettre et le chèque de 2000 francs dont je viens vous remercier […] Nous ne pourrons pas oublier que c'est grace [!] à vous qu'il nous a été donné d'entendre et de faire entendre des œuvres importantes et difficiles, qui sans cela auraient pu rester longtemps avant de passer de l'état de papier noirci à celui de sonorités [...]".

Im vierten Brief dankt d'Indy dafür, daß die Princess mit der Musik seines Werkes, das aufzuführen und zu dirigieren sie ihm Gelegenheit gegeben habe, "mitgeschwungen" habe und ihm dies so liebeswürdig und spontan mitgeteilt habe: " […] rien me pourrait m'être plus sensible que de savoir que vraiment, mon œuvre avait pu plaire à celle qui me procurait le très-grand plaisir de la réentendre et de la diriger […] Merci donc, Madame, et de cœur, d'avoir vibré avec ma musique et merci de me l'avoir si aimablement et spontanément exprimé [...]".

Unzweideutig von seinem Lehrer César Franck beeinflußt, kehrte der Sohn adeliger Eltern 1876 als glühender Verehrer Wagners von Bayreuth nach Paris zurück und war entschlossen, ein französisches Musikdrama nach dem Vorbild Wagners zu schaffen. Neben Charles Bordes and Alexandre Guilmant war d'Indy 1895 einer der Gründer der Schola Cantorum, an der u. a. Eric Satie, Darius Milhaud, Edgar Varèse, David Diamond, Bohuslav Martinu, Isaac Albeniz, Louis Vierne, Olivier Messiaen, Maurice Duruflé und Jean Langlais studierten.

Winnaretta Singer (1865-1943), eine Tochter des Erfinders und Unternehmers Isaac Merritt Singer - der sein Vermögen mit der Nähmaschinenfabrik I. M. Singer & Company begründet hatte -, war in zweiter Ehe mit dem Komponisten und Edelmann Edmond de Polignac verheiratet gewesen. Als Mäzenatin vergab sie wiederholt Auftragsarbeiten an junge Komponisten wie Igor Strawinski ("Renard") und Erik Satie ("Socrate") und förderte u. a. Nadia Boulanger, Clara Haskil, Arthur Rubinstein, Vladimir Horowitz, Ethel Smyth, Adela Maddison, die Ballets Russes, die Pariser Oper und das Orchestre Symphonique de Paris; in ihrem Salon verkehrten u. a. Marcel Proust, Jean Cocteau, Claude Monet, John Singer Sargent, Sergei Djagilew und Colette; Manuel de Fallas "El retablo de maese Pedro" wurde in ihrem Haus uraufgeführt. "Nach dem Selbstmord ihrer Schwester Isabelle im Jahre 1896 übernahm sie die Erziehung von deren Tochter, die als Daisy Fellowes zu einer der wichtigsten Gesellschaftsgrößen des 20. Jahrhunderts wurde. Von 1923 bis zu ihrem Tode war ihre Lebensgefährtin Violet Trefusis [...] Ihre Gemäldesammlung, zu der neben Édouard Manets ‚Die Lektüre' auch einige Gemälde von Claude Monet gehörten, gelangte 1944 als ihr Vermächtnis in den Louvre" (Wikipedia).

Zwei Briefe im oberen Rand gelocht (minimale Buchstabenberührung); stellenweise leicht gebräunt, insgesamt sehr wohlerhalten.

Laurencin, Marie, French painter and printmaker (1883-1956). 7 autograph letters signed.Paris, 1952-1955.

Amicable letters to the French writer Roger Nimier (1925-1962) about her flat, health issues, reading, and work.

While she struggles to find a flat, a project involving the writer Maurice Garçon (1889-1967), an opposing party claims she is not even French. She encloses a photograph showing herself with the writers Anna de Noailles (1876-1933) and Colette (1873-1954): "Donc plaidoirie de M. Maurice Garçon pour l'appartement. La partie adverse a trouvé que c'était par malice que je voulais rentrer chez moi et encore plus absurde - que je n'étais pas française! Voici une jolie photo [...]" (7 July 1952).

Still trying to resolve the matter of the flat, she is required to prove that she has lived at Rue Masseran since 1944. She hopes to obtain a certificate of residence and concludes with words of admiration for the journalist and art critic André Parinaud (1924-2006) and the writer Marcel Jouhandeau (1888-1979): "Votre Marie a le cou serré toujours pour l'appartement. Je dois prouver que j'habite depuis 44 7 rue Masseran [...] Gaston doit me faire une lettre certificat de domicile pour ainsi dire. Bon l'interview Parinaud dans Arts m'a impressionnée. J'ai peur de Jouhandeau maintenant et surtout de Parinaud [...]" (24 Oct. 1952).

Suffering from bronchitis, still waiting for her flat, but glad to be remembered by some as an "old Favourite" (a term describing the mistresses of the French kings), she offers to create portraits for a book on the "favourites": "Couchée depuis cinq semaines - Bronchite [...] Quand aurai-je ce sacré appartement [...] Une consolation - pour certains je suis encore une vieille Favorite [...] C'est joli ce que vous écrivez sur les Favorites. On devrait faire un livre à nous deux moi leurs portraits [...]" (26 Dec. 1952).

About a recently discovered letter that she had not received from her friend, the writer André Gide (1869-1951), further about his quirks that caused her to break with him, and on her disappointment at finding that all articles in the Nouvelle Revue Française discuss painting; also accusing the writer Henry de Montherlant (1895-1972) of having the "taste of a swine": "Jean Lambert [Gide's son-in-law] a retrouvé une lettre d'André Gide qui m'était adressée et pas envoyée, une lettre qui ferait battre montagnes en tout bien tout honneur naturellement nous fûmes très amis. C'est moi qui m'en allai la première. André Gide avait d'autres dadas que je ne pouvais accepter [...] Reçu la Nouvelle NRF. Déception - ils parlent tous peinture - même Montherland avec son goût de cochon [...]" (3 Jan. 1953).

Having read a text by Paul Léautaud (1872-1956) in the journal "La Parisienne", Laurencin considers him the only writer capable of making her tremble not with apprehension but with understanding. She compliments André Parinaud on an interview in the same journal: "Je pensais Paul Léautaud est le seul écrivain qui me fasse tressaillir pas d'espérance mais de compréhension [...] Bravo pour André Parinaud et son interview sur Céline" (14 Jan. 1953).

About a novella she has read countless times, feeling less and less capable of providing illustrations for the same, suggesting he use some of the drawings she gave him earlier: "J'ai lu et relu la nouvelle et me suis sentie de plus en plus incapable de l'illustrer [...] pourquoi ne vous serviriez-pas des dessins que je vous ai donnés. Dans mon idée ils sont mieux que ce que je vous ferai maintenant [...]" (11 April 1955).

About her stay in the Swiss town Montreux, which benefits her health, about enjoying lakeside walks, taking the bus to the city centre, and drinking hot chocolate: "Séjour à Montreux excellent pour la santé [...] promenades sur le lac et surtout l'autobus dans Montreux [...] et des tasses de chocolat [...]" (undated). With embossed address.

One letter with a small marginal tear; otherwise an extremely well-preserved set.