Chiari, Johann, Gynäkologe (1817-1854). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 25. III. 1852.

1½ SS. 8vo.

 100.00

An den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-84): „Es thut mir unendlich leid, Euer Hochwohlgeboren heute irregeführt zu haben. Die Ursache davon war der heutige Feiertag der mich auf den Donnerstag [?] vergessen ließ [...]".

Chiari erhielt nach seiner Promotion eine Assistentenstelle an der Ersten Gebärklinik in Wien, habilitierte sich für Geburtshilfe, ging nach Prag und später wieder nach Wien, wo er als Professor der Medizinisch-Chirurgischen Josephsakademie tätig war. Chiari unterstützte als einziger seiner Kollegen Ignaz Philipp Semmelweis und teilte dessen Ansichten über die Ursachen des Kindbettfiebers. In seinen wissenschaftlichen Schriften befaßte er sich vor allem mit Uteruserkrankungen und gab zusammen mit anderen Gynäkologen die 1855 erst nach seinem Tod erschienene "Klinik der Geburtshilfe und Gynäkologie" heraus.

Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.

Am oberen Rand etwas lappig; Faltspuren.

Stock Code: BN#10165 Tags: ,