Kaizl, Josef, Nationalökonom und Politiker (1854-1901). Eigenh. Brief mit U.

Prag, 19. VII. 1886.

3 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 100.00

An den namentlich nicht genannten Alfred Rt. von Lindheim (1836-1913): "Wie ich die Ausführungen Ihres Referats beurteile mögen Sie gef. aus dem beilieg. Zeitungsausschnitte [...] entnehmen [...]".

Kaizl war Professor für Nationalökonomie an der tschechischen Universität und wurde 1898 als Finanzminister ins Kabinett Thun berufen. "Er beendete die Ausgleichsverhandlungen mit Ungarn, regte eine Reform des Aktienrechtes an und besetzte zahlreiche wichtige Stellen mit Tschechen" (ÖBL, s. v.). Nach seiner Demission 1899 stand er als Führer der Jungtschechen im Abgeordnetenhaus des Reichsrates in deutlicher Opposition zur Regierung.

Der Adressat wurde 1868 leitender Direktor der neugegründeten Wiener Handelsbank und war Mitbegründer der ersten Wiener Lagerhäuser und des Lokaltelegraphen. Er gehörte jahrzehntelang dem Direktionsrat der mit der Handelsbank vereinigten Unionsbank an, war 1876-78 dessen Vizepräsident und 1879-1909 Präsident des Schiedsgerichts der Warenbranche an der Wiener Börse sowie seit 1877 Mitglied der niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer. Als sein bekanntestes Werk gilt das 1891 erstmals erschienene "Schiedsgericht im modernen Zivilprozeß".

Ohne die erwähnte Beilage.

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