Röbbeling, Hermann, Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor (1875-1949). Eigenh. Brief mit U.

[Wien], 8. II. 1938.

2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 100.00

An den Schauspieler Otto Tressler (1871-1965): "Es freut mich, daß die in meinem letzten Brief gemachte persönliche Bemerkung durch eine falsche Information entstanden ist. Ein Mitglied ließ gelegentlich seiner Vertragsverhandlungen eine Äußerung fallen, daß es die Ablehnung seiner Wünsche einer Anschwärzung bei den betr. oberen Stellen verdanke u. daß es es von einer Aktion wisse, die gegen die Direktion u. seine Person gerichtet sei. Daß diese Äußerung auf Übertreibung u. mißverstandener Rederei beruht, die keinerlei ernste Charakter hat, freut mich, denn damit ist der Verdacht, der sich gegen Sie richtete, hinfällig, u. ich kann meinen diesbezügl. Absatz in meinem Brief zurücknehmen [...]".

Hermann Röbbeling war seit 1902 regelmäßig auf deutschen Bühnen zu sehen, übernahm nach und nach auch Regie- und Direktionsaufgaben und wurde nach Stationen in Frankfurt a. d. Oder und Hamburg 1932 als Direktor des Wr. Burgtheaters bestellt. Er war es, der bei der Beisetzung Alexander Moissis den Iffland-Ring vor seiner Vernichtung bewahrte, da dessen Träger Albert Bassermann ihn dem bereits verstorbenen Kollegen vermacht und ihm während der Beistzung auf den Sarg gelegt hatte.

Der in Stuttgart geborene Otto Tressler war eines der längst dienenden Ensemblemitglieder des Burgtheaters: 1902 zum Hofschauspieler, 1913 zum Oberregisseur, 1926 zum Ehrenmitglied ernannt, verbrachte Tressler - der insgesamt 383 Rollen verkörperte - 65 Jahre am Burgtheater.

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der Burgtheaterdirektion.

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