Tschabuschnigg, Adolf Rt. von, Schriftsteller (1809-1877). Eigenh. Brief mit U.

Pörtschach, 20. VII. 1877.

2 SS. 8vo. Beiliegend ein Stahlstichportrait (191:119 mm).

 180.00

Dankt einem namentlich nicht genannten Herausgeber "recht sehr für die gefällige Zusendung der 2 Exemplare der 1sten Nummer Ihrer Zeitschrift. Ich beglückwünsche Sie zum gelungenen Beginn des Unternehmens, und hoffe und wünsche dessen Gedeihen. Zugleich spreche ich Ihnen meinen besten Dank aus für die eingehende Besprechung meines jüngsten Romanes [wohl das 1875 erschienene sozialkritische Werk "Sünder und Toren"] [...]".

Die Berufslaufbahn des Dichters verlief stetig vom Rathe beim k. k. Stadt- und Landrechte in Klagenfurt über Triest und Graz nach Wien, wo er 1859 Hofrat beim Obersten Gerichtshof wurde; im April 1870 zum Justizminister und interimistischen Leiter des Kultusministeriums bestellt, erhielt er - "der einzige Minister Oesterreichs, dessen Brust weder ein Orden seines Vaterlandes, noch eines fremden Staates zierte" (Wurzbach, zit. n. DBA I 1287, 238) - im Jahr darauf seine Entlassung; große Reisen führten ihn anschließend durch ganz Europa, Ägypten und Kleinasien. Als Lyriker und Erzähler war Tschabuschnigg anfangs von Heinrich Heine und der jungdeutschen Dichtung beeinflußt; die soziale Frage griff er in dem Roman "Die Industriellen" auf.

Auf Briefpapier mit gepr. Monogramm.

Das beiliegende Portrait mit einer halbfigürlichen Darstellung Tschabuschniggs von C[arl] Kotterba nach Michael Stohl, des aus Wien stammenden St. Petersburger Hofmalers, der im Auftrag des russischen Hofes über 800 Gemälde alter Meister in Aquarell kopierte und in höfischen Kreisen vor allem als Bildnismaler geschätzt war.

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