Lerchenfeld-Köfering, Hugo von, Staatsmann und Diplomat (1843-1925). Eigenh. Brief mit U.

Berlin, 29. III. 1904.

3 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 200.00

An den Maler Georg Waltenberger (1865-1961), der dem Reichstag sein Gemälde "Der Kanzler [Bülow] spricht" zum Kauf angeboten hatte: "[...] Bisher hat allerdings der Reichstag derartige Anerbieten immer abgelehnt. Da aber Ihr Bild mir sehr gelungen scheint u. historisches Interesse besitzt, so halte ich es nicht für unmöglich, daß eine Ausnahme zu Ihren Gunsten gemacht werden könnte. Bisher habe ich mich der Sache nicht annehmen können, da die Ausschmückungskommission, die über derartige Anträge beschließt, nicht getagt hat. Nach Ostern wird aber eine Sitzung statt finden [...] Sie schreiben, daß Sie das Bild um jeden Preis dem Reichstage verkaufen wollen. Es wäre mir aber immerhin lieb zu wissen, welche Summe Sie äußersten Falls meinen [...]" - Das erwähnte Gemälde zeigt eine Reichstagsdebatte und hängt heute im Arbeitszimmer des Bundestags-Präsidenten.

Lerchenfeld-Köfering trat 1867 in den bayerischen Staatsdienst ein und ging nach dem diplomatischen Examen 1869 an die Gesandtschaft in Paris. Seit 1870 im Außenministerium tätig, war er 1871-76 Geschäftsträger an der Gesandtschaft in St. Petersburg, anschließend in Wien. 1880 ging er als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister nach Berlin, wo er, seit 1890 als Staatsrat im außerordentlichen Dienst, bis zum Zusammenbruch der Monarchie 1918 tätig war. Seine Erinnerungen und Denkwürdigkeiten erschienen 1935.

Kleine Randeinrisse.

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