Miklosich, Franz von, Slawist (1813-1891). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 18. XII. 1884.

1 S. auf Doppelblatt. 8vo.

 100.00

An ein namentlich nicht genanntes Fräulein: "Seit etwa einem Monat unwohl, bin ich seit einigen Tagen entschieden krank. Der Arzt läßt mich baldige Genesung hoffen [...] [P. S.] Turgenew's Brief kommt Übersetzung folgt anbei".

Miklosich, Doktor der Philologie wie der Rechtswissenschaften, trat 1844 als Amanuensis in die Hofbibliothek ein, widmete sich vor allem slawistischen Studien und wurde 1848 Präsident des akademischen Vereins "Slovenija". Seit 1849 a.o.Prof., wurde er im folgenden Jahr Ordinarius für slawische Philologie an der Universität Wien und 1851 Wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien. Neben zahlreichen Forschungsreisen - u. a. nach Dalmatien, Montenegro und Konstantinopel - entwickelte er eine umfangreiche lexikalische Tätigkeit, erschloß das Rumänische, das Albanische und die Roma-Sprache und schuf vorbildliche lexikographische Werke (u. a. das "Etymologische Wörterbuch der slawischen Sprachen", 1886). Miklosich "gilt als der Begründer der modernen Slawistik" (DBE). "Eines seiner Leitmotive neben der Sichtung des slawischen Sprach- und Kulturguts war, ein unbewußtes Streben aller Völker Europas nach einer gemeinsamen Sprache festzustellen (Neueuropäismus)" (ÖBL VI, 282).

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