Steinla, Moritz (eig. Müller), Maler und Holzschneider (1791-1858). 2 eigenh. Briefe mit U. und 1 eh. Brieffragment.

Gotha, 1822.

Zusammen 6½ SS. 2 Briefe mit eh. Adresse.

 500.00

An Christiane Kestner: "Allzusehr bringst Du mich bei Dir in Schuld. Schon beim ersten Blick, den Dein Auge auf mich that, wurde ich Dein Schuldner, ich sah den Himmel! Was konnte ich Dir wieder zeigen? Nur den Abglanz Deines Auges konntest Du befreundet in mir wieder finden. Du bist so gut u. brav, jedermann sagt es mir [...]" (Br. v. 21. IX. 1822).

"Ungewiß ob Du nicht heute wieder eben so hart seyn würdest als vergangenen Mittwoch, wollte ich Dir schon heute am frühen Morgen schreiben, damit mir die Zeit dazu nicht fehlen möchte, wenn ich die Hoffnung verlohren, von Dir ein Wort zu erfahren, was ich so schmerzlich erwartet. Die Hand versagte mir aber den Dienst, meine Gedanken gingen im Wir[r]warr umher, u. ich wußte nicht wo anfangen noch aufhören. Wenn ich Dich nicht so liebte wie es uns möglich ist zu lieben, wenn ich fürchten könnte daß Du mich hättest mißverstehen können, so würde es mir nicht schwer fallen zu glauben Dich beleidigt zu haben [...]" (Br. v. 28. IX. 1822).

Der in Steinlah bei Hannover geborene Künstler studierte in Dresden, Rom und Florenz und wurde 1838 Professor der Kupferstechkunst an der Dresdner Akademie. "Neben einem Selbstbildnis (1826) gehören meisterliche Stiche nach Cranach, Dürer und Raffael zu seinen Werken" (DBE).

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