Schärf, Adolf, Politiker (1890-1965). Ms. Brief mit eigenh. U.

Wien, 28. X. 1953.

1 S. 4to.

 50.00

An den Chirurgen und Krebsforscher Leopold Schönbauer: "Bei irgend einer Gelegenheit fragte mich die Frau des schweizerischen Gesandten, ob es möglich sei, dass ihre Tochter, die in der Schweiz ihre Ausbildung als Krankenschwester für Kinder und Frauen vervollkommnet habe, wieder an einer Krankenanstalt (sie war früher an der Semmelweisklinik) oder an einer privaten Krankenanstalt - nicht gegen Gehalt, sondern gegen Taschengeld - tätig sein könnte. Ich gestatte mir hiemit die Anfrage, ob eine solche Möglichkeit in irgend einer Form besteht [...]".

Adolf Schärf wurde im April 1945 Staatssekretär in der Staatskanzlei, im Dezember Vizekanzler, gehörte dem Nationalrat an und war zugleich Vorsitzender der SPÖ; von 1957 bis 65 amtierte er als Bundespräsident.

Leopold Schönbauer (1888-1963) war Begründer der Neurochirurgie in Österreich und errichtete zusammen mit Karl Honey und Julius Tandler die erste Krebsberatungsstelle in Wien; von 1945 bis 61 Direktor des Allgemeinen Krankenhauses und provisorischer Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin - dessen "Beiträge" er ab 1948 herausgab -, war Schönbauer zusammen mit dem Psychiater und Neurologen Hans Hoff und dem Internisten Karl Fellinger an den Planungen zum Neubau des Allgemeinen Krankenhauses beteiligt.

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; im linken Rand gelocht (keine Textberührung).

Beiliegend der ms. Durchschlag von Schönbauers Antwortschreiben.

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