Mosen, Julius, Schriftsteller (1803-1867). Eigenh. Brief mit U.

Dresden, 29. IX. 1843.

1 S. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. Adresse (Faltbrief).

 450.00

An den Literaturhistoriker Karl Goedeke "in Celle p. adr. Hahn'sche Hofbuchhandl. Hannover": "Da in diesem Augenblicke bei F. A. Brockhaus in Leipzig eine zweite Auflage meiner Gedichte unter der Presse ist u. ich mithin zunächst kein Eigenthumsrecht an diesen Schriften habe, so muß ich Sie ersuchen, sich gütigst mit Ihrer Anfrage dorthin zu wenden [...]".

Mosen war seit 1834 selbständiger Anwalt in Dresden, befreundete sich mit Ludwig Tieck, Ernst Theodor Echtermeyer, Arnold Ruge und Gottfried Semper und wurde 1844 Dramaturg am Großherzoglichen Hoftheater in Oldenburg. 1846 begann er unter fortschreitenden Lähmungserscheinungen zu leiden, die zu Unbeweglichkeit und zum Verlust der Sprache führten. Sein literarisches Werk umfaßt Lyrik, historische Dramen, Erzählungen und einen Roman. Zudem war er Dichter des "Andreas Hofer"-Lieds "Zu Mantua in Banden", der späteren Landeshymne Tirols.

Karl Goedeke lebte von literarischen und journalistischen Arbeiten, ehe er 1873 Professor für Literaturgeschichte in Göttingen wurde. Neben Anthologien und Chrestomathien zur Literatur des 16. und 17. Jhdts. verfaßte er u. a. eine Biographie seines Freundes Emanuel Geibel und gab für den Cotta-Verlag umfangreiche Klassiker-Editionen heraus. Sein Hauptwerk, der "Grundriß zur Geschichte der Deutschen Dichtung", eine Literaturgeschichte mit teilweise umfangreichen Biographien und fast erschöpfenden Bibliographien, wird bis heute fortgeführt.

Mit kl. Ausschnitt auf Bl. 2 durch Brieföffnung und einem wohl aus der Hand des Adressaten stammenden Bearbeitungsvermerk in Rotstift am oberen Rand der Recto-Seite von Bl. 1.

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