Lorenz, Ottokar, Historiker (1832-1904). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 14. IV. 1863.

½ S. Gr.-8vo.

 80.00

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Gestern um 12 Uhr Mittags ist meine Frau von einem gesunden Knaben glücklich entbunden worden [...]".

Aus dem "gesunden Knaben" wurde Jahre später der Chemiker Richard Lorenz, der auf elektrochemischem Gebiet sich vor allem der Untersuchung der geschmolzenen Salze widmen und u. a. die Gültigkeit des Faradayschen Gesetzes für Schmelzen nachweisen sollte.

Ottokar Lorenz war Professor für Geschichte an der Universität Wien. "Nachdem [er] wegen eines Artikels in der 'Presse', in dem er mit den Revolutionären von 1848 sympathisiert hatte, 1865 aus dem Archivdienst entlassen worden und nur mit Mühe einem Gerichtsverfahren entkommen war, entwickelte er eine deutsch-nationale, preußen-freundliche Haltung. 1885 folgte er einem Ruf an die Universität Jena. Nach der von ihm entwickelten Generationenlehre können geschichtliche Abläufe durch Perioden von jeweils drei aufeinanderfolgenden Generationen strukturiert werden. Durch seine genealogischen Werke (u. a. 'Lehrbuch der gesamten wissenschaftlichen Genealogie', 1898) hatte Lorenz Anteil an der Entwicklung dieser historischen Hilfswissenschaft" (DBE).

Mit Korrespondenzstempel der Sammlung Doblhoff und einigen Vermerken von alter Hand.

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