Bruckner, Ferdinand, d. i. Theodor Tagger, Dramatiker (1891-1958). Eigenh. Bildpostkarte und ms. Brief mit U.

Berlin und Königstein im Taunus, 1956.

Zusammen (1+½ =) 1½ SS. auf 2 Bll. (Gr.-)qu.-8vo. Die Karte mit eh. Adresse. Mit einigen Beilagen (s. u.).

 200.00

An den Journalisten und Hörfunkintendanten Franz Wallner-Basté (1896-1984) mit einem Gruß aus dem Parkhotel Bender, "wo man sich viel zu viel aufhält, weil es draussen viel zu viel regnet" (Bildpostkarte v. [31. VII. 1956]) und mit Dank "für Ihre guten Wünsche, die ich herzlich erwidere" (Br. v. 30. VIII. 1956).

Der aus Wien stammende Bruckner studierte Philologie, Musik, Medizin und Rechtswissenschaften, ließ sich in Berlin nieder, arbeitete als Lektor, schrieb für expressionistische Zeitschriften und gab 1917/18 die literarische Zeitschrift "Marsyas" heraus. 1923 gründete er das Berliner Renaissance-Theater und übernahm dessen Leitung, bis er 1927 Direktor des Theaters am Kurfürstendamm wurde. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte er über Österreich nach Frankreich und 1936 nach New York, wo er bei verschiedenen Exilzeitschriften mitarbeitete. 1951 nach Westberlin zurückgekehrt, war er seit 1953 am Schillertheater und am Schloßparktheater als Dramaturg tätig.

Franz Wallner-Basté lebte als Musik- und Theaterkritiker (u. a. für die "BZ am Mittag", die "Vossische Zeitung" und die "Berliner Morgenpost") in Berlin und wurde 1932 Leiter der Literarischen Abteilung des Südwestdeutschen Rundfunks in Frankfurt a. M. "1933 als politisch unzuverlässig entlassen, ging er einer dramaturgischen, literarischen und journalistischen Tätigkeit nach" (DBE) und wurde nach Kriegsende Leiter des Kulturamtes Berlin-Zehlendorf, Intendant des RIAS Berlin und seit 1948 Radiokritiker des "Münchner Merkur"; 1951 übernahm er die Leitung der Abteilung Kunst in der Senatsverwaltung für Volksbildung in Berlin. Er veröffentlichte u. a. "Verdi. Eine Biographie in Briefen" (1945) und "Verdi aus der Nähe" (1979) und war auch als Drehbuchautor und Übersetzer tätig.

Beiliegend einige Bll. Zeitungsausschnitte (darunter einer mit eh. Widmung und U. Bruckners, dat. September 1953), Prospektmaterial und ein gedr. Partezettel des am 5. Dezember 1958 verstorbenen Dramatikers.

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