Stehr, Hermann, Schriftsteller (1864-1940). Ms. Brief mit eigenh. U.

Oberschreiberhau im Riesengebirge, 10. IV. 1932.

1 S. Gr.-4to. Mit ms. adr. Kuvert.

 80.00

An einen Gustav Georg Stelter in Berlin: "Mit großem Vergnügen habe ich Ihren Brief gelesen und beantworte Ihre Frage dahin, daß ein Buch mit dem Titel: 'Wie Menschen sterben' nicht erschienen ist. Das 'Lebensbuch' wird wohl innerhalb eines Jahres neu aufgelegt werden. Die 'Krähen' und 'Märchen' sind in einem Band meiner Gesamt-Ausgabe enthalten [...]".

Wegen erster Veröffentlichungen, in denen er u. a. Zweifel an den Glaubenssätzen der Kirche geäußert hatte, als Lehrer in entlegene Dörfer versetzt, wandte sich Stehr später dem freien Schriftstellertum zu, ließ sich als solcher in Bad Warmbrunn und seit 1926 in Schreiberhau nieder und schrieb, unter dem Einfluß des Naturalismus und der schlesischen Mystik Jacob Böhmes stehend, religiös-mystische Romane. Für sein im wesentlichen vor 1933 erschienenes Werk u. a. mit der Goethe-Medaille, dem Goethe-Preis und der Ehrendoktorwürde durch die Universität Breslau ebenso ausgezeichnet wie durch die Mitgliedschaft in der Preußischen Dichterakademie, sahen die Nationalsozialisten in Stehr einen "Künder deutscher Seele" und einen Autor völkischer Erdverbundenheit.

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.

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