Schlögl, Friedrich, Schriftsteller (1821-1892). Eigenh. Brief mit U. ("F. Schlögl").

Wien, 23. XII. 1890.

3 SS. auf Doppelblatt. Schmal-8vo. Mit eh. adr. Kuvert und einer Beilage (s. u.).

 120.00

An den Schriftsteller und Missionar Alfred Formey (1844-1901) mit der Anküdigung, daß "Herr Rudolf von Machoritsch Oberdirektor der k.k. Strafanstalt zu Capodistria" ihm ein kleines Fäßchen "jenes delikaten Refosco" spendieren wolle; er selbst habe seines schon erhalten: "[...] Also Prosit! Schreiben Sie doch nach Erhalt des Istrianer Nektars dem braven und viellieben Mann ein paar freundliche Zeilen. Gestern wurde Ihr Stuhl mit schwarzem Flor behängt u. bleibt derselbe in dieser Trauergewandung bis zu Ihrem nächsten Erscheinen. Es wird viel egschluchzt! [...]" - Satiren und Feuilletons aus dem Wiener Volksleben machten den in Wien geborenen Schriftsteller "zu einem der populärsten Publizisten seiner Zeit" (DBE). Der "Folklorist von Bedeutung” (Kosch III, 2504), der z. T. heftige öffentliche Angriffe wegen seiner unverhohlenen Ablehnung der aufkommenden antisemitischen Publizistik in Kauf nehmen mußte, war u. a. mit Peter Rosegger und Ludwig Anzenguber befreundet.

Papierbedingt etwas gebräunt und mit kleinen Randläsuren; beiliegend ein Visitenkärtchen mit einigen eh. Zeilen.

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