Sonnenthal, Adolf von, Schauspieler (1834-1909). Visitenkarte mit drei eigenh. Zeilen.

O. O. u. D., [Wohl Anfang Januar 1908].

1 S. Visitkartenformat. Mit einigen Beilagen (s. u.).

 60.00

Wohl an die namentlich nicht genannte Witwe des Bassisten Wilhelm Hesch, der am 4. Januar verstorbenen war: Adolf Ritter von Sonnenthal (dies gedruckt) "sendet Ihnen, hochverehrte Frau, sowie Ihrer werthen Familie sein aufrichtigstes Beileid ob des grausamen Schicksalsschlages, der Sie, der die ganze Künstlerwelt betroffen".

Der in Pest geborene Schauspieler wurde 24jährig 1856 von Heinrich Laube an das Wiener Hofburgtheater engagiert, "spielt den Mortimer und fällt durch. Laube läßt sich indes nicht beirren, gibt ihm einen dreijährigen Kontrakt, und ehe der abläuft, ist er zum k. k. Hofschauspieler ernannt [...] er wird zum meistbeschäftigten Mitglied des Burgtheaters: 160 Vorstellungen pro Saison. Heimlich verlobt mit der reichen Pauline Pappenheim, heiratet er sie erst, als die Familie verarmt, er aber schon konsolidiert ist [...] 1881 verleiht ihm Kaiser Franz Joseph die Eiserne Krone I. Klasse, die damals noch mit dem erblichen Adel verbunden ist. Arthur Schnitzler meint Sonnenthal, wenn er im ‚Grünen Kakadu' sagen läßt: ‚Einer, der uns vorspielen kann, was er will, ist doch mehr als wir alle'" (Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 57).

Beiliegend ein 28zeiliges Gedicht eines Alfons Juritsch an die Witwe (1½ SS. auf Doppelblatt), ein e. Brief mit U. eines Dr. Heyrovsky (¾ S. auf Doppelblatt, mit irriger Datierung "1907") und eine Visitenkarte von Bürgermeister Karl Lueger mit einigen Zeilen von Schreiberhand (1 S.), alle zum selben Anlaß.

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