Aslan, Raoul, Schauspieler und Regisseur (1886-1958). Eigenh. Brief mit U. ("Raoul").

O. O., 14. II. 1943.

2 SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo.

 120.00

An den Regisseur Herbert Waniek (1897-1949): "Ob Du mir's glaubst oder nicht - ich sage Dir - meine grösste Freude ist es, denen eine Freude zu bereiten, die ich gern habe und die es verdienen. Und mein grösster Schmerz ist es - andern weh zu tun. Das klingt etwas phrasenhaft und geschwollen - aber es ist wesentlich wahr. Und doch können wir nicht immer so handeln wie wir denken.

Ich kann also den Erzbischof nicht spielen.

Meine Bedenken sind geprüft u. fundiert - sachlich und persönlich - und Müthel kann mir nicht Unrecht geben, wie auch Du gerechterweise es nicht tatest. Dazu kommt - nenn es nicht Wahnsinn nenn es Ahnsinn - ein Wink von oben!! -- [...]".

Raoul Aslan, der in Saloniki geborene Schauspieler griechisch-armenischer Herkunft, war seit 1897 in Wien ansässig. Von 1917 an am Deutschen Volkstheater in Wien engagiert, war Aslan von 1920 bis zu seinem Tod am Wiener Burgtheater tätig, wo er als Darsteller zahlreicher klassischer Helden- und Charakterrollen (Hamlet, Mephisto, Marquis Posa, Nathan, Coriolan, Othello, Richard III. u. v. a.) brillierte; als Regisseur des Hauses war er schließlich ebenso tätig wie als Direktor (1945-48).

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; in altem Sammlungsumschlag.

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