Schönerer, Alexandrine von, Schauspielerin, Theaterdirektorin und Regisseurin (1850-1919). Eigenh. Brief mit U. ("Schönerer").

Wien, 10. XII. 1890.

2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 80.00

An den Schauspieler Eduard Steinberger (1856-nach 1902): "In liebevoller Erinnerung an die gemeinsame weiße Ratte, werden Sie sicherlich so freundlich sein, mir bald und hilfreich zu antworten. Es handelt sich nämlich für mich darum den wahren Grund zu erfahren, warum Frau Biedermann ihre glänzendes Berliner Engagement verlassen hat! Sie würde gerne in meine direktorialen Arme zurückkehren, die ich ihr ebenso gerne öffnen möchte, da ich aber in meiner verantwortlichen Stellung nicht platonisch lieben kann und sich das Gerücht verbreitet hat, daß sie halsleidend und ihr ohnehin stets kleines Stimmchen total eingebüßt haben soll, so möchte ich Sie um diesbezügliche Aufklärung bitten [...]".

Alexandrine von Schröder war als jugendliche Liebhaberin, Heroine und Salondame an verschiedenen deutschen und österreichischen Bühnen tätig und erwarb 1884 von ihrem ererbten Vermögen das Theater an der Wien, das sie bis 1889 an den Librettisten Camillo Walzel verpachtete und dann selbst führte. "Es wurde bald die führende Wiener Operettenbühne, an der u. a. Werke von Johann Strauß Sohn ('Der Zigeunerbaron', 1885), Carl Millöcker ('Der arme Jonathan', 1890) und Karl Zeller ('Der Vogelhändler', 1891) uraufgeführt wurden. Hervorzuheben sind auch die Wiener Erstaufführungen von Arthur Seymour Sullivans 'Der Mikado' (1888), Bedrich Smetanas 'Die verkaufte Braut' und die Aufführung von 'La Bohème' (1897), mit der Schröder Giacomo Puccini in Wien einführte" (DBE).

Papierbedingt leicht gebräunt; in altem Sammlungsumschlag.

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