Bofondi, Giuseppe, Kardinalstaatssekretär (1795-1867). Brief mit eigenh. U.

Rom, 30. XI. 1866.

1 S. auf Doppelblatt. Groß-4to.

 100.00

An den Wiener Erzbischof Joseph Othmar von Rauscher (1797-1875) mit Dank für Weihnachtswünsche: "Agli innumerevoli auguri inviatimi nella vicina sopravvenienza della solennità natalizia di pienissima prosperità e benedizioni, essendosi la Eminenza Vostra reverendissima degnata di unire nella sua benignità singolare le più cortesi e gentili espressioni, io ne sono rimasto eccessivamente mortificato, conoscendomi incapace di meritare cotanto da Vostra Eminenza [...]".

In seiner Zeit als Priester und Direktor der orientalischen Akademie in Wien war Joseph Othmar von Rauscher (1797-1875) einer der Prinzenerzieher des späteren Kaisers Franz Joseph I., mit dem ihm seither ein enges Vertrauensverhältnis verband. 1849 wurde er zum Fürstbischof von Seckau ernannt, 1853 erfolgte die Weihe zum Erzbischof von Wien. In dieser Funktion traute er am 24. April 1854 das Kaiserpaar Franz Joseph I. und Elisabeth in der Wiener Augustinerkirche. Als Erzbischof war Rauscher maßgeblich am Zustandekommen des 1. Konkordates beteiligt, das am 18. August 1855 unterzeichnet wurde und den Josephinismus beendete. Am 17. Dezember 1855 kreierte Papst Pius IX. Rauscher zum Kardinal. Am Ersten Vatikanischen Konzil nahm Raucher als Konzilvater teil. Er führte die Fraktion der „Inopportunisten“ an, die das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes aus kirchenpolitischen Gründen ablehnten.

Wohl erhalten.

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