Unger, Joseph, Jurist, Schriftsteller und Politiker (1828-1913). Eigenh. Briefkarte mit U. ("Unger").

Marienbad, 3. VIII. 1898.

1 S. Qu.-kl.-8vo.

 120.00

An einen Geheimrat: "Ich bitte, meinen innigsten u. wärmsten Dank für Ihre überaus gütigen Zeilen entgegenzunehmen u. die durch unbliebsamen Zufall verspätete Äußerung desselben nachsichtig zu entschuldigen [...]".

Joseph Unger war von 1871 bis 1879 Minister ohne Portefeuille im liberalen Kabinett Adolf von Auerspergs und Leiter der Presseabteilung des Ministerrats. "Er beeinflußte maßgeblich die Parlamentsreform 1873 und die Errichtung des Verwaltungsgerichtshofs. 1881-1913 war er Präsident des Reichsgerichts. Unger begründete die Historische Schule der österreichischen Zivilistik, die nach dem Vorbild der begrifflich-systematischen Methode Friedrich Carl von Savignys der positivistischen Rechtslehre eine historisch-philosophische gegenüberstellte [...] Mit Julius Glaser gab er 1859-92 die Sammlung von zivilrechtlichen Entscheidungen des Obersten Gerichtshofes in Wien [...] heraus; sie wird kurz 'Glaser-Unger' genannt [...]" (DBE).

Die Verso-Seite mit einer kleinen zeitgenöss. Notiz von anderer Hand.

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