Mittrowsky, Anton Friedrich Gf., Staatsmann (1770-1842). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 21. I. 1839.

2 SS. auf Doppelblatt. Gr.-4to. Mit einer Beilage (s. u.).

 180.00

An einen Staats- und Konferenzrat: "In sogleicher Erwiderung Ihrer heutigen Zuschrift bezüglich auf den Wunsch Ihres Schwiegervaters, wird es mir ein Vergnügen seyn, wenn Euer Hochwohlgebohren mir die Ehre geben wollen, mich morgen [...] zu besuchen [...] Ich benüze diese Gelegenheit Ihnen für den ungemein verbindlichen Brief zu danken, den ich am 1t. Jänner von Ihnen empfieng, und bitte versichert zu seyn, daß ich dessen Bestättigung bisher blos deshalb verschoben, weil ich bey den Familienunfällen, welche EHW am Schluße des Jahrs befielen, zuerst Sie unmittelbar, und dann von Seite der Frau Gemahlin, betroffen haben [!] - noch einige Zeit der Fassung und Ruhe für EHW Selbst erwünschlich hielt [...]".

Anton Gf.Mittrowsky wurde bereits 32jährig Geheimer Rat, bekleidete anschließend je zwei Jahre lang das Amt des Vizerpräsidenten der niederösterreichischen Regierung und des böhmischen Guberniums. Bis 1815 aus gesundheitlicher Rücksichtnahme beurlaubt, war er anschließend zwölf Jahre hindurch als Gouverneur von Mähren und Schlesien tätig und "erwarb sich [...] durch Sicherstellung und Sammlung der historischen Schriftquellen bedeutende Verdienste um die Landeskunde und Geschichte dieser Länder". 1827 wurde er Hofkanzler und amtierte von 1830 bis 1842 als Präsident der Studienhofkommission. Mittrowsky "machte sich durch Errichtung von neuen Lehr- und Erziehungsanstalten, von Instituten für Kunst und Wissenschaft, durch Bau von Straßen und Schifffahrtswegen sowie durch Förderung der Bestrebungen zur raschen Einführung des eben entstandenen Eisenbahnwesens sehr verdient um den kulturellen und wirtschaftlichen Fortschritt" (ÖBL VI, s. v.).

Stellenweise leichter Tintenfraß; Bl. 1 im Mittelfalz eingerissen, Bl. 2 mit kleinem Ausriss durch Siegelbruch; beiliegend das Konzept eines Briefes von "Auersperg" und "Clam-Gallas" an den Wiener Bürgermeister (dat. 26. I. 1914, 1 S., kl.-4to.).

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