Reventlow, Ernst Graf zu, Schriftsteller, Journalist und Politiker (1869-1943). Eigenh. Brief mit U.

Charlottenburg, 24. III. o. J.

1 S. auf Doppelblatt. Gr.-8vo.

 120.00

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "[...] Leider ist es mir nicht möglich Ihrem mich ehrenden Wunsche Folge zu leisten, da ich völlig überlastet bin, und zum 31. 3. bereits in Anspruch genommen bin [...]".

Der Bruder der Schriftstellerin Fanny zu Reventlow machte sich als politischer Schriftsteller einen Namen, "avancierte zum Politischen Vertreter der Hauptleitung des Alldeutschen Verbandes in Berlin und war 1908-14 Hauptschriftleiter der 'Alldeutschen Blätter'. Reventlow trat politisch für Flottenhochrüstung und einen englandfeindlichen Kurs ein, den er u. a. in Beiträgen für den 'Illustrierten Dt. Flotten-Kalender' akzentuierte" (NDB). 1922 war Reventlow Mitbegründer der aus dem judenfeindlichen Flügel der DNVP hervorgegangenen Deutschvölkischen Freiheitspartei. Er bekämpfte die Stresemannsche Außenpolitik und forderte 1926 anläßlich der 'Genf-Debatte' die 'Zurückziehung des Antrages auf Aufnahme in den Völkerbund'. Seit Dezember 1924 gehörte der wegen Verstoßes gegen das Republikschutzgesetz Vorbestrafte dem Reichstag an, zunächst als Abgeordneter der Nationalsozialistischen Freiheitsbewegung, seit Februar 1927 der NSDAP, an deren Ausbreitung in Norddeutschland er maßgeblichen Anteil hatte" (ebd.).

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