Komorzynski, Egon von, deutscher Musikkritiker (1878-1963). Eigenh. Brief u. U.

[Wien], 5. XI. 1905.

4 SS. 8to.

 80.00

An einen unbekannt Andressaten schreibt Egon von Komorzynski: "Sehr geehrter Herr! Zürnen Sie mir nicht, dass ich die Kompositionen wieder in Ihre Hände zurück gebe. Ich habe sie - so weit meine Klimperei ausreicht - gespielt u. bin von ihnen entzückt; es sind prächtige u. sehr ernst zu nehmende Sachen. Aber ich habe meine Gründe, wenn ich nicht selbst die Kompositionen nach Stuttg. schicken will. Ich meine, es wäre am besten so: ich schreibe deswegen an den Redakteur der N M Ztg., mit dem ich ziemlich gut stehe, u. Sie senden Ihrerseits an ihn die Noten - vielleicht mit einem ganz kurzen Begleitschreiben, in dem Sie sich auf mich berufen. Das ist viel besser; der Redakteur, ein überaus freundlicher u. wohlmeinender, charaktervoller Herr, setzt dann schon durch, was durchzusetzen möglich ist. Ich bin wie immer in Eile u. gehetzt mit grässlich viel Arbeit. Dadurch diese Kürze. Bei Gelgenheit werd ich Ihnen meine Gründe mündlich besser klar machen können. Sie wissen ja wohl ebenso gut wie ich: Verleger wollen behandelt werden, u. das kann besser einer, der mit ihnen täglich zu tun hat. Wegen sicheren Aufbewahrens u. Verlorengehens schreibe ich eigens, Sie brauchen sich nicht zu fürchten. Nur wirds gut sein, wenn die rekommandieren. Komme ich noch dazu, so schreibe ich früher noch; sonst aber jedenfalls morgen."

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