Blos, Wilhelm, Politiker und Schriftsteller (1849-1927). Eigenh. Briefnachschrift mit U. (11 Zeilen) auf einem eh. Brief mit U. von seiner Gattin Anna.

Cannstatt, 30. XII. 1909.

Zus. 2 SS. auf Doppelbl. 8vo.

 120.00

Nachrichten vermischten Inhalts an ein Fräulein Delffs, wohl Sophie Delffs, die Tochter des Chemikers Friedrich Wilhelm Hermann Delffs (1812-94): "Da ich eben mit einer recht anstrengenden Arbeit über Kaspar Hauser beschäftigt bin, hat meine Frau den Hauptantheil dieses Schreibens übernommen, darum kommt mein 'Frohes Neujahr' nicht weniger von Herzen [...]".

Wilhelm Blos war nach einem aus Geldnot abgebrochenen Studium als Journalist für mehrere, teils sozialdemokratische Zeitschriften tätig, trat 1872 der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei bei und lernte in Eisenach August Bebel, Karl Liebknecht, Karl Marx und Friedrich Engels kennen. Später Redakteur des "Volksstaat" in Leipzig, gehörte Blos seit 1877 dem Reichstag an. "Als Herausgeber satirischer Zeitschriften wurde er wegen Pressevergehen mehrfach zu Haftstrafen verurteilt. Infolge der Sozialistengesetze 1880 aus Hamburg ausgewiesen, ließ er sich in Stuttgart nieder. Er veröffentlichte historische Darstellungen, Theaterstücke, Romane und eine Autobiographie ('Denkwürdigkeiten eines Sozialdemokraten', 1914). Im Zuge der Revolution von 1918 wurde Blos neben Arthur Crispien als Regierungschef von Württemberg eingesetzt und 1919 zum Ministerpräsidenten gewählt; 1920 trat er zurück" (DBE).

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