Hagn, Ludwig von, Maler (1819-1898). 4 eigenh. Briefe mit U.

München, 10.X. 1859-20.I.1870.

Zusammen 11 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 350.00

An den Kunsthändler Louis Lepke über die Umstände des An- und Verkaufs von Gemälden sowie über einen bei der Ausstellung eines Bildes aufgetretenen Übelstand: “Es hat immer etwas Mißliches, wenn guten Freunden oder dem Publikum Gelegenheit gegeben ist, zu vergleichen, wobei dann der vortheilhafte Eindruck des ersten Bildes, welchem die täuschende Wirkung der Neuheit zu Gute gekommen ist, sich zum Nachtheile der Wiederholung verkehrt [?]. Ich kann Ihnen nicht beistimmen, daß diese in Bezug auf Wirkung u. Durchführung dem Original nachstehe, welches schwarz u. monoton im Ganzen, in den Figuren weniger lebendig u. charakteristisch ist, als die Wiederholung [...] Zur diesjährigen Berliner Ausstellung beabsichtige ich ein größeres u. figurenreiches Bild zu schicken u. erbitte mir für dasselbe im Voraus Ihre gütige Protektion [...]” (Br. v. 20.I.1870.).

Über den Tod Eduard Hildebrandts berichtet er im Dezember 1868, daß dessen Ableben “hier eine große Sensation hervorgebracht [hat] [...] Wie schrecklich daß ein solcher Künstler in seinen besten Jahren u. bei anscheinend so rüstiger Gesundheit dem Leben u. seinem fruchtbaren Wirken entrissen werden mußte [...]”.

Die Bedeutung Hagens, der mit Franz Lenbach (1836-1904) - der ihn auch des öfteren portraitierte - eng befreundet war, “liegt in den [...] in seinen Interieurs und Konversationsbildern sich durchsetzenden koloristischen Qualitäten seiner delikaten, altmeisterlichen, an Terboch und Metsu geschulten Malerei, durch die er der von dekorativen Bedingungen beherrschten, gleichzeitigen Münchener Atelierkunst sich gegenüberstellt [...]” (Thieme/Becker XV, 474).

Der Brief vom 10.X. 1859 mit gänzlich erhaltener Verschlußmarke.

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