Waldinger, Ernst, Schriftsteller (1896-1970). Eigenh. Billett mit U.

New York, 14. XI. 1966.

1 S. auf Doppelblatt. Kl.-8vo.

 90.00

Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Wünsche zum Geburtstag.

"[...] Ich bin seit Juni 1965 im Ruhestand und nach New York übersiedelt [...]".

Eigenh. Absenderausschnitt des Kuverts mit der Adresse Waldingers beiliegend.

Waldinger meldete sich 1915 freiwillig zum Militär und wurde 1917 in Rumänien so schwer verwundet, daß er vorübergehend stumm war und mühsam wieder sprechen lernen mußte. 1917-21 studierte er in Wien Geschichte, Kunstgeschichte und Germanistik und war nach der Promotion 1922-38 Angestellter in einem Wiener Fachbuchverlag. Waldinger, der seit 1913 Gedichte schrieb, schloß Freundschaft mit Theodor Kramer und Josef Weinheber. 1934 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband "Die Kuppel", der einen an traditionellen Formen orientierten Gestaltungswillen ohne manieristische Experimente erkennen läßt. 1938 emigrierte Waldinger in die USA, war als Bibliotheksangestellter und in einem Warenhaus tätig, arbeitete 1944-46 im amerikanischen Verteidigungsministerium und gehörte 1946 zu den Gründern des Aurora-Verlags. 1947-65 war er Prof. der deutschen Sprache und Literaturgeschichte am Skidmore College in Saratoga Springs (New York). In seinen späten Gedichten (Zwischen Hudson und Donau, 1958) konzentrierte sich Waldinger auf seine verlorene Heimat und nahm Stellung zu politischen Ereignissen wie dem Kriegsausbruch oder dem Warschauer Ghettoaufstand.

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