Adam, Eugen, Maler und Zeichner (1817-1880). Eigenh. Brief mit U.

München, 5. II. 1870.

3 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 150.00

Schöner Brief an den Kunstsachverständigen und Kunstschriftsteller Andreas Andresen (ca. 1830-71) über das Werk seines Vaters Albrecht (1786-1862): "Mein Bruder Ben[n]o welcher Ihre geehrte Zuschrift von 17. erhalten hat, wird gegenwärtig mit Arbeiten zu sehr überhäuft um dieselben [!] eingehend zu erwidern, trug mir auf Sie mit diesem, dankend für Ihre gute Absicht über das Wirken und Lebens [!] unseres seligen Vaters was Gediegenes in die Öffentlichkeit zu bringen, zugleich in Kenntnis zu setzen daß wir uns gegenseitig noch weiter bemühen werden Ihnen hierzu noch die nöthigen Anhaltspunkte zu geben [...] Vor allem möchte ich Sie aufmerksam machen, jenes Werk von 100 Blättern von welchem Sie in Ihren Zeilen Erwähnung machen, nicht unter den Radierungen zu suchen. Es ist dieses die von A[lbrecht] Adam durch die frühere Firma Hermann & Barth viel verbreitete 'Voyage pittoresque en russi' [recte: 'Voyage pittoresque et militaire de Willenberg en Prusse jusq’à Moscou, fait an 1812 [...]', 1829/30] in welcher nur ein Theil dieses Werkes [...] von unseres Vaters eigener Hand mit dem Pinsel auf Stein gezeichnet, die Übrigen von Ben[n]o Adam[,] Engelmann [wohl Daniel E., um 1800-1870][,] Leibsché [wohl Carl August Lebschée, 1800-1877] und auch damals schon Franz u. Eugen Adam nach Originalskizzen des alten Adams lithographiert sind [...]".

Im Atelier seines Vaters ausgebildet, begleitete er diesen als Schüler auf zahlreichen Reisen und war u. a. von 1848 bis 1858 in dessen Mailänder Atelier tätig; im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 war er als Maler an verschiedenen Kriegsschauplätzen - in Sedan, Orleans und zuletzt auch in Paris, "in das er 1.3. 1871 mit den siegreichen Truppen einzog" (Thieme/Becker I, 60f., 60).

Mit Eingangsvermerk des Empfängers auf Bl. 1 recto; daselbst auch der Name des Empfängers in Bleistift von alter Hand vermerkt.

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