Roller, Alfred, Maler und Bühnenbildner (1864-1935). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 17. III. 1907.

2½ SS. auf Doppelblatt. Kl.-4to.

 2,500.00

An Ludwig Hevesi: "[...] Dank für die Übersendung von Hirschfelds Antwort-Artikel. Das ist ja immer das letzte Auskunftmittel des Musikers wenn er irgendeine Inszenierungsfrage angreift: 'die Musik verlangt es so'. Es ist aber klar dass bei einem Musiker, der ausnahmsweise auch erzogene Augen besitzt[,] die Musik andere Dinge verlangen wird, als bei einem der vielen Kunstblinden, zu denen eben auch R. H. zu gehören scheint.

Ich erlaube mir einen guten Ecksitz für Montag (erste Aufführung der 'Iphigenie' von Gluck) beizulegen und würde mich freuen, wenn Sie dieses herrlich edle Werk anhören würden. Bei der Generalprobe war noch allzuvieles nicht fertig. Ich bitte die Inscenierung als eine jener Improvisationen zu betrachten, zu denen ich oft genötigt bin. 16 Tage Arbeitszeit! Da handelt sichs mehr um die Intention als die Ausführung. Besonders schmerzlich war mirs, die letzte Scene, das Losbrechen des günstigen Fahrt-Windes nicht wirkungsvoller gestalten zu können. Aber dazu gehört mehr Zeit und Geld als zur Verfügung stand.

Für das Aussehen Agamemnons bitte ich mich nicht verantwortlich zu machen. Der Träger dieser Rolle macht alle diesbezüglichen Bemühungen vergeblich [...]".

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