Strauss, Isaac, Komponist, genannt "Strauss de Paris" (1806-1888). Eigenh. Brief mit U. ("J. Strauss").

Paris, 130 rue Montmartre, 1. XI. 1858.

2 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo.

 2,500.00

An einen "geehrten Herrn", nach späterer Bleistiftnotiz am Unterrand der Komponist und Volksliedsammler Jakob Schmölzer (1812-86): "Inliegend habe ich die Ehre, Ihnen im Namen des Hr. Heugel die angebotenen Hundert Franken für Ihren Walzer zu senden. Was das Arrang. für Piano betrifft, werde ich mich selbst damit befassen. Die Pariser Editeurs haben die Sorge, derartige Productionen so vieler Welt als möglich zugänglich zu machen, so daß eine gewisse Routine dazu gehört, das brillante mit dem Leichten zu vereinigen. Eben so das Orchestre. Ich habe öfters Bälle von mehr als 100 Musickern, es werden dieselben Musick-Hefte genommen, als wären ihrer 6, oder 8, ja selbst mit Violine und Piano. Daraus geht hervor, daß im Quartett alle Melodie enthalten sein muß, und das [!] blos die Geschicklichkeit des Arrangeurs, durch Imitationen, Nebenharmonien, Haltungen und alle andern Resourcen eines Mannes der die Instrumente genau kennt, das Interesse der Composition erhöhen kann. Sobald Ihr Walzer für das Piano erschienen sein wird, werde ich Ihnen Ihre verlangten 20 Exempl. zukommen lassen [...]".

Der aus Straßburg gebürtige Strauss wirkte von 1843 bis 1863 als Kapellmeister des Kurorchesters Vichy und dirigierte auch die kaiserlichen Bälle in den Tuilerien. Er wird gelegentlich mit Johann Strauss verwechselt, zumal seine Werke unter dem Namen "J. Strauss" erschienen; bei Offenbachs "Orphee aux enfers" (1858) arrangierten gar beide Komponisten eine Quadrille nach demselben Material. Seine reiche Kunst- und archäologische Sammlung wird heute im "Salle Strauss" des Musée de Cluny, Paris, aufbewahrt.

Gering braunfleckig.

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