Liebling, Georg, Pianist und Komponist (1865-1947). Eigenh. Brief mit U.

London, 24. III. 1901.

4 SS. 8vo.

 180.00

An den Musikwissenschaftler Richard Batka: "Darf ich mich Ihnen in Erinnerung rufen? Ich stand s. Z. (1896-1897) von Berlin aus mit Ihrer Musikzeitung in Verbindung! - Seit Oct. 97 lebe ich in London, habe in England überall mit Erfolg concertiert, bin seit 1898 Professor an der 'Guildhall School of Music' und fange jetzt wieder an meinen Namen auf dem Continent wieder aufzufrischen! - Im Jänner waren es 4 Jahre, seit jener unglücklichen Affaire mit dem Kritiker L. in Berlin, der mich in unberechtigter Weise am Morgen meines Concerts in einem Journal insultiert hatte! - Wie Sie hoffentlich wissen, hat mich der Kaiser zum Schluß begnadigt […]. Das Merkwürdige an meiner Carriere ist nun Folgendes: Mein Compositionstalent hat sich seit Berlin so entwickelt, dass viele bedeutende Kritiker mir die größte Zukunft als ‚Componist' prognosticieren. Ich höre & lese viel über Sie und Ihre Betätigung als Protector jüngerer Componisten, dass ich Sie gern für meine Werke interessieren, d. h. Ihr w. Interesse für dieselben gewinnen möchte! […]".

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.

Georg Liebling trat 1884 erstmals öffentlich als Pianist auf und wurde anschließend als Lehrer an das Kullaksche Konservatorium in Berlin berufen. Er wurde 1890 herzoglicher Hofpianist in Coburg, nach einem Auftritt vor der englischen Königin 1898 Dozent an der Guildhall-Musikschule in London.

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