Gabrilowitsch, Ossip, Pianist, Dirigent und Komponist (1878-1936). Ms. Brief mit eigenh. U.

Dorf Kreuth bei Tegernsee, 5. VII. 1913.

1 S. Gr.-4to.

 200.00

An Frau Kommerzienrat Schwabacher in Würzburg: "So gerne ich Ihnen definitiven Bescheid jetzt schon geben würde, geht es leider aus folgendem Grunde nicht. Es handelt sich, wie Sie wissen, hauptsächlich um das Münchener Concertvereinsorchester. Nun hat die Stadt München vor einigen Tagen die Subvention an das Orchester abgelehnt und es hiess infolgedessen, dass das Orchester sich auflösen würde. Jetzt heisst es aber wieder dass die Stadt sich eines Bessern besinnen werde. In diesem Falle würde das Orchester weiter bestehen. Diese Frage muss sich in den nächsten 8-10 Tagen definitiv entscheiden, so dass ich Ihnen spätestens 15. Juli definitive Nachricht geben kann [...]".

Ossip Gabrilowitsch studierte Klavier und Komposition am Sankt Petersburger Konservatorium bei Anton Rubinstein, Anatoli Ljadow, Alexander Glasunow und Nikolai Medtner und ging nach seinem Abschluß 1894 nach Wien, wo er weitere zwei Jahre bei Theodor Leschetizky studierte. Hernach als gefragter Konzertpianist weltweit tätig, wurde er 1905 von M. Welte & Söhne als einer der ersten Pianisten in deren Leipziger Aufnahmestudio eingeladen, wo er zehn Stücke für Welte-Mignon einspielte. Von 1910 bis 1914 war Gabrilowitsch Dirigent des Münchner Konzertvereins (den heutigen Münchner Philharmonikern) und ging anschließend in die USA, wo er 1918 Gründungsdirigent des Detroit Symphony Orchestra war und den Bau einer neuen Konzerthalle, die als Orchestra Hall (Detroit) verwirklicht wurde, anregte.

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.

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