Gericke, Wilhelm, Komponist und Dirigent (1845-1925). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 3. VIII. o. J.

4 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert.

 200.00

An Josef Schmanda in Graz: "Verzeihe mir, daß ich Deine beiden Briefe so lange unbeantwortet lassen mußte, was darin seine Ursache findet, daß ich vom 16. Juni bis 1. August auf Urlaub war, u. somit dieser Tage erst aus der Schweiz über Bayreuth nach Wien zurückgekehrt bin. Im Betreff Deines Schülers kann ich Dir nur sagen, daß derselbe, wenn er hier bei uns im Chor unterkäme, allerdings Gelegenheit finden könnte vieles Gute zu hören [...]".

Gericke war Kapellmeister an der Wiener Hofoper, wo er u. a. die Wiener Erstaufführung von Wagners "Tannhäuser" dirigierte und als Nachfolger von Johannes Brahms seit 1880 zugleich als Dirigent der Gesellschaftskonzerte tätig war. 1884 übersiedelte er als Dirigent des Bostoner Symphonieorchesters nach Amerika, leitete von Beginn bis Mitte der 1890er Jahre wieder die Gesellschaftskonzerte in Wien und wirkte anschließend erneut als Leiter der Symphoniekonzerte in Boston. 1906 kehrte er als freier Dirigent und Komponist nach Wien zurück. Von seinen Kompositionen erschienen nur Lieder im Druck, seine Operette "Schön Hannchen" wurde 1865 in Linz aufgeführt.

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