Jadassohn, Salomon, Komponist und Dirigent (1831-1902). Eigenh. Brief mit U.

Leipzig, 18. VIII. 1875.

1½ SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo.

 350.00

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Zeihen Sie mich nicht der Unbescheidenheit u. Zudringlichkeit, wenn ich heute schon wieder wage, Ihnen mit einem meiner opusculi beschwerlich zu fallen. Sie wissen, hochverehrter Herr u. Meister, von welcher Wichtigkeit u. von wie hohem Werthe Ihr Criterium u. Ihr Rath mir sind. Würden Sie darum mir wohl abermals gestatten, Ihnen eine soeben vollendete Orchesterkomposition - Divertimento oder Suite, oder Serenade - (das Kind hat noch keinen Namen) vorzuspielen. Ich wage es zunächst Sie um Ihre gütige Erlaubniß zu bitten, u. gleichzeitig anzufragen, ob ich nächsten Sonntag zu Ihnen kommen darf? [...].

Salomon Jadassohn besuchte das Leipziger Konservatorium, bildete sich dann bei Franz Liszt in Weimar zum Pianisten weiter und studierte anschließend in Leipzig bei Moritz Hauptmann Komposition. Seit 1865 leitete er den Synagogenchor und gründete 1866 den Chorverein "Psalterion". "1867-69 leitete er die 'Euterpe'-Konzerte und unterrichtete seit 1871 Theorie, Komposition und Instrumentation am dortigen Konservatorium. 1873 wurde er zum kgl. Prof. ernannt. J. schrieb u. a. 'Harmonielehre' (1883) und 'Kontrapunkt' (1884) und komponierte über 125 Werke, u. a. vier Symphonien, zwei Klavierkonzerte, vier Serenaden, zwei Ouvertüren, ferner Psalmen und Chorlieder" (DBE).

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