Lewinsky-Precheisen, Olga, Schauspielerin (1853-1935). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 31. X. 1907.

4 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 200.00

An eine namentlich nicht genannte Adressatin: "Ihre Zeilen, die mir viel warme Gesinnung bringen, danke ich Ihnen von Herzen, u. erwiedere Ihre freundschaftlichen Grüße u. Gefühle ebenso [...] Es ist eine solche gründliche Auflösung der Vergangenheit, eine der grausamen Folgeerscheinungen des härteren Schlages, der vorher traf; bevor sich der Tag jährt an dem ich ihn hergeben musste, werde ich keine Ruhe finden, denn bis dahin erinnert jede Stunde, an eine, die im vergangenen Jahr besser war bei aller Angst u. Sorge; morgens vor einem Jahr gieng [!] ich mit ihm in Kaltenleutgeben ins Freie u. er selbst dachte nicht daren dass der nächste 1. Nov. ihm nicht mehr scheinen würde u. ich selbst ahnte nicht, dass ich ihn kaum 4 Monate darauf begraben müsste [...]". Ihr Ehemann, der Schauspieler Josef Lewinsky, war am 27. Februar des Jahres verstorben.

Die Beamtentochter debütierte 1869 am Grazer Stadttheater, lernte bei einem Gastspiel in Klagenfurt Josephine Gallmeyer kennen, mit deren Unterstützung sie nach Wien kam, und debütierte 1871 am Burgtheater. 1873-76 stand sie am Deutschen Landestheater in Prag auf der Bühne und spielte seit 1879 in Kassel, seit 1884 in Leipzig, wo sie als Heroine engagiert war. 1889 kehrte Lewinsky an das Wiener Burgtheater zurück. Seit 1909 war sie auch Lektorin für Vortragskunst an der Universität Wien.

Auf Briefpapier mit schwarzem Trauerrand.

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